Die Klinik am Amsee in Waren (Müritz) ist aktuell von einem schwerwiegenden Cyberangriff betroffen. Die IT-Systeme, einschließlich der E-Mail-Kommunikation, sind aufgrund dieser Attacke außer Betrieb genommen worden, wie das Krankenhaus in der Mecklenburgischen Seenplatte auf seiner Webseite bekanntgab.
In einer offiziellen Mitteilung erklärt die Klinik, dass die Notfallkonzepte in allen Einrichtungen aktiv sind, und der Betrieb stabil verläuft. Patienten in dringenden Angelegenheiten können das Krankenhaus jedoch zur Zeit nur telefonisch erreichen. Diese Einrichtung gehört zur Johannesstift Diakonie, die neben Waren auch Krankenhäuser in Berlin und Wittenberg betreibt.
Eingeschränkte Operationen
Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dass alle zentralen Server durch einen sogenannten Crypto-Angriff verschlüsselt wurden, was den Zugriff auf wichtige Daten unmöglich macht. Infolgedessen mussten an einigen Standorten planbare Eingriffe verschoben werden, was die Behandlungsmöglichkeiten der Patienten beeinträchtigen könnte.
Dr. med. Lutz Fritsche, Vorstand Medizin beim Johannesstift Diakonie, äußerte sich zum Vorfall und bezeichnete die Herausforderung im IT-Sektor als einen ständigen Wettlauf gegen international agierende Hacker. „Die Sicherheit der IT ist ein ständiger Wettlauf mit weltweit vernetzten kriminellen Hackern. Eine Gefahr, der im Grunde alle Unternehmen ausgesetzt sind. Bisher gibt es keine Belege dafür, dass in unserem Fall Daten abgezogen wurden. Ein externes Critical Response Team analysiert gerade den Ablauf, insbesondere im Hinblick auf die Datensicherheit“, erklärte er am Montag.
Wiederherstellung im Gange
Der Zeitpunkt, wann die Klinik am Amsee ihren regulären Betrieb wieder vollständig aufnehmen kann, ist zur Zeit nicht abzuschätzen. Die IT-Spezialisten arbeiten mit Hochdruck daran, die Funktionsfähigkeit der Systeme schrittweise wiederherzustellen.
Die Situation bleibt angespannt, da Krankenhäuser zunehmend Ziel solcher Angriffe werden. Die Überwachung und die Fähigkeit zur schnellen Wiederherstellung der Systeme sind entscheidend, um die Patientenversorgung nicht weiter zu gefährden.