Das Evangelische Krankenhaus Bethanien in Greifswald hat seine Türen zu einer neuartigen Fachklinik geöffnet, die sich auf die Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen spezialisiert hat. Diese Einrichtung bietet Platz für bis zu 200 erwachsene Patienten pro Jahr, die an Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit leiden. Auch Begleiterkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen, können behandelt werden, sofern die Patient:innen nicht an akuten rheumatischen Erkrankungen leiden.
Im Fokus der Klinik steht die langfristige Rehabilitation, mit Therapiedauern zwischen acht und 13 Wochen. Das Team unter der Leitung von Professor Jens M. Langosch setzt alles daran, Rückfälle zu vermeiden und sowohl körperliche als auch seelische Störungen zu heilen. Dies geschieht nicht zuletzt durch die Einbeziehung von Angehörigen, die im Rehabilitationsprozess eine wichtige Rolle spielen. So wird eine ganzheitliche Therapie angestrebt, die nicht nur auf den Einzelnen, sondern auch auf das soziale Umfeld ausgerichtet ist.
Außergewöhnlich ist der neu gestaltete „Workpark“ – ein Bereich, der reale arbeitsplatzbezogene Belastungssituationen simuliert. Hierdurch sollen die Rehabilitanden auf Herausforderungen des Arbeitsalltags besser vorbereitet werden. Diese praxisnahe Herangehensweise ermöglicht es, die individuelle Arbeitsfähigkeit zu diagnostizieren und gemeinsam zu erarbeiten, wie diese wiederhergestellt werden kann.
Das Gebäude selbst erstreckt sich über drei Stockwerke auf 2.400 Quadratmetern und ist für eine moderne Therapiegestaltung konzipiert. Mit einem Investitionsvolumen von rund 8,1 Millionen Euro ist die Klinik das Ergebnis zweijähriger Planung und Bauarbeiten. Die Räumlichkeiten bieten 40 voll ausgestattete Einzelzimmer, die den Erholungsprozess unterstützen.
Die Eröffnung dieser Fachklinik stellt einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen in der Region dar. Laut den Verantwortlichen zielt die Therapie nicht nur darauf ab, die Abstinenz der Patienten zu sichern, sondern auch deren berufliche und soziale Reintegration zu fördern. Diese Aspekte sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu steigern und ihnen eine Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Die Fachklinik Greifswald ist somit nicht nur ein Ort der Genesung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zu einem umfassenderen System der psychischen Gesundheitspflege in Deutschland. Von der hohen Fachkompetenz des Teams bis hin zu innovativen Therapieansätzen spiegelt die Einrichtung die neuesten Standards in der Suchthilfe wider. Für detaillierte Informationen zur neuen Fachklinik sind weiterführende Berichte erhältlich, darunter einen umfassenden Artikel auf www.aerztezeitung.de.