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Maxim im Kampf um Hilfe: Das Versagen des Sozialstaats aufgedeckt

Im Fokus einer neuen Folge der MDR-Reihe „exactly“ steht das Schicksal von Maxim, einem jungen Mann aus Halle, der nach Jahren der Drogenabhängigkeit und Obdachlosigkeit gelingt, den Weg zurück ins Leben zu finden. Reporter Thomas Kaspar verfolgt das fortdauernde Ringen von Maxim um ein gesundes und stabiles Leben. Der 28-Jährige ist zwar von seiner Sucht befreit, sein Kampf für ein würdiges Leben gestaltet sich jedoch als äußerst mühsam.

Vor einem Jahr hat Kaspar bereits Maxims Weg dokumentiert. Von Heroin über Kokain bis hin zu Crystal – Maxim hat nahezu alle Drogen ausprobiert, die ihm die Partyszene anbot. Mit den Jahren führte dieses Leben zu einem ständigen Absturzes, kriminellen Handlungen und schließlich zu einer Obdachlosigkeit, die ihn an den Rand seiner Existenz brachte. Es war ein Schlaganfall und ein Suizidversuch, die ihn dazu brachten, Hilfe anzunehmen. Der Zugang zu Substitutionstherapien half ihm, clean zu werden, doch kam Maxim aus der Obdachlosigkeit nicht heraus. Er ist gefangen in einem System, das ihm nicht die Unterstützung bietet, die er dringend benötigt.

Unübersichtliches Hilfesystem

Maxim ist nicht allein in seiner Verzweiflung; er muss sich mit bis zu zehn verschiedenen Behörden und Institutionen auseinandersetzen, die theoretisch Aufgaben im Bereich seiner Stabilisierung übernehmen sollten. Dazu gehören Einrichtungen wie Drogenhilfevereine, das Sozialamt, Pflegekassen sowie verschiedene Sozialarbeiter und Bewährungshelfer. Dennoch bleibt ein Gefühl der Isolation und Überforderung. Maxim ist überfordert von der Bürokratie; die Schriftwechsel mit den Ämtern überfordern ihn, während er sich von den Institutionen vernachlässigt fühlt.

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Eine zentrale Stimme in seinem Kampf ist der Berufsbetreuer Christian Jethon, der einige Monate für Maxim zuständig war. Er kritisiert, dass das Hilfesystem unübersichtlich ist und aus einer Vielzahl von Zuständigkeiten besteht. Die mangelnde Abstimmung und fehlende Koordination zwischen den verschiedenen Institutionen sollen ein erhebliches Hindernis darstellen. „Das System ist aufgesplittet in verschiedene Zuständigkeiten, und es gibt keine Vorgaben, wie man mit wem zusammenarbeiten soll“, behauptet Jethon. Sein Statement offenbart die grundlegenden Probleme im sozialstaatlichen Unterstützungssystem.

Die neueste Folge von Maxims Geschichte ist ab sofort in der ARD-Mediathek abrufbar und wird zudem auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“ vorgestellt. Am 23. Oktober ist sie ebenfalls um 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen. Unter dem Titel „Keine Wohnung, keine Hilfe – Wie Maxim kämpft und der Staat versagt“ bietet sie tiefere Einblicke in Maxims Erlebnisse und lässt Raum für Fragen zur Effektivität der staatlichen Hilfe.

Maxims Situation ist ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen viele Menschen stehen, die aus der Drogensucht ausbrechen möchten, aber an einem starren und unübersichtlichen Unterstützungssystem scheitern. Kaspar begleitet in der Dokumentation diese durch viele Tiefen geprägte Geschichte, die den Sozialstaat hinterfragt und das leidige Thema der Obdachlosigkeit in den Vordergrund rückt.Weitere Details dazu bietet die Berichterstattung auf www.presseportal.de.

Quelle/Referenz
presseportal.de

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