Mädchen unter Druck: Wie soziale Medien ihr Leben beeinflussen
Soziale Medien bieten Chancen, bringen aber auch Gefahren für Mädchen. Ihre Erfahrungen mit Fake News und Druck werden beleuchtet.

Mädchen unter Druck: Wie soziale Medien ihr Leben beeinflussen
Soziale Medien spielen eine immer bedeutendere Rolle im Leben junger Mädchen und Frauen. Sie bieten nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch erhebliche Gefahren. Eine umfassende Studie von Plan International, die 26.000 Mädchen und junge Frauen in 26 Ländern befragte, zeigt beunruhigende Ergebnisse im Hinblick auf die Auswirkungen von Falschnachrichten. Laut den Erkenntnissen behindern diese Fake News das politische und gesellschaftliche Engagement der Befragten. Etwa 70 Prozent der Mädchen und Frauen im Internet berichten von Gewalt, insbesondere in Form von Bodyshaming, was die Bedeutung der Thematik unterstreicht. Mädchen, die sich nicht trauen, ihre Meinung zu äußern, riskieren, aus wichtigen gesellschaftlichen Diskursen ausgeschlossen zu werden, was letztlich die Demokratie und das Streben nach Gleichberechtigung gefährdet.vol.at berichtet, dass dies besonders besorgniserregende Tendenzen nach sich zieht.
Die Auswirkungen der sozialen Medien gehen jedoch über wichtige gesellschaftliche Themen hinaus. Intensive Nutzung wird zunehmend mit einem Anstieg von Essstörungen und psychischen Problemen in Verbindung gebracht. Mädchen setzen sich oft unrealistischen Schönheitsidealen aus, was zu vermehrten Unsicherheiten und einem geringeren Selbstwertgefühl führen kann. Dennoch zeigt die Studie auch, dass Communitys in sozialen Medien das Selbstbewusstsein von Mädchen durchaus stärken können, vorausgesetzt, diese werden auf gesunde Weise genutzt. Leider transportieren soziale Medien häufig stereotype Frauenbilder und verstärken traditionelle Rollenbilder, was gerade in Online-Communities antifeministische Bewegungen und toxische Männlichkeitsideale begünstigt. Leistungs- und Optimierungsdruck durch die ständige Sichtbarkeit bestimmter Normen wirkt sich negativ auf alle Geschlechter aus, wobei Männer weniger vergleichend unterwegs sind als Frauen und oft auch weniger verletzlich erscheinen.
Die Risiken der ständigen Erreichbarkeit
Insgesamt stellt die Nutzung sozialer Medien ein alltägliches Phänomen für viele Kinder und Jugendliche in Deutschland dar. Viele Betroffene zeigen risikobehaftetes oder sogar suchtartiges Verhalten. Diese Entwicklung birgt sowohl positive als auch negative Effekte. Wissenschaftler haben in einem Diskussionspapier unter dem Titel „Soziale Medien und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ verschiedene gesundheitliche Risiken analysiert. Neben Depressions- und Angstsymptomen werden auch Aufmerksamkeits- und Schlafprobleme als mögliche negative Folgen genannt. Besonders intensiv wird die Diskussion darüber geführt, wie Kinder und Jugendliche besser geschützt werden können. Vorschläge zur Anwendung des Vorsorgeprinzips und Handlungsempfehlungen, wie altersabhängige Zugangs- und Funktionsbeschränkungen, sind zentrale Punkte in diesem Kontext.Leopoldina hat in dieser Hinsicht wichtige Ansätze geliefert.
Am 11. Oktober 2025, dem Weltmädchentag, steht der Schutz von Mädchen vor Früh- und Zwangsverheiratung im Fokus. Diese Initiative soll auf die prekären Situationen aufmerksam machen, in denen sich viele Mädchen weltweit befinden. Die Digitalisierung und die Herausforderungen durch soziale Medien sind dabei unverzichtbare Themen. Das Zusammenspiel von sozialen Medien und den damit verbundenen Gefahren zeigt, wie wichtig es ist, Mädchen eine Stimme zu geben und sie in ihren Rechten zu stärken, um Gleichberechtigung und Demokratie zu gewährleisten. Nur so können wir Missstände bekämpfen und die Zukunft junger Frauen nachhaltig verbessern.