Die Lebensversicherungsbranche in Deutschland steht im Fokus, nachdem Professor Dr. Hermann Weinmann von der Hochschule Ludwigshafen am Rhein eine umfassende Analyse der 16 größten Lebensversicherer veröffentlicht hat. Diese Untersuchung, die im aktuellen Heft der Zeitschrift für Versicherungswesen erscheint, beleuchtet die Strategien der Anbieter im Umgang mit den Geldern ihrer Kunden. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Hannoversche Lebensversicherung in der betriebswirtschaftlichen Bewertung die Bestnote „Eins“ erzielt hat, während die Allianz nur knapp dahinter liegt und sich um 50 Punkte auf 850 verbessert hat.
Weinmanns Untersuchung erfasst heuer erstmals die Lebensversicherer nicht mehr getrennt nach AG und VVaG, was die Analyse erheblich vereinfacht und die Vergleichbarkeit verbessert. So können Verbraucher nun klarer erkennen, welche Anbieter in der Finanzverwaltung ihrer Kunden besonders gut abschneiden. Laut Weinmann wird dadurch die Transparenz und das Vertrauen in die Versicherungsunternehmen gestärkt.
Die Testkandidaten im Detail
Insgesamt wurden 16 Lebensversicherer in die Analyse einbezogen. Dazu gehören namhafte Anbieter wie die Allianz, R+V, Generali Deutschland und Debeka. Die Auswahl erfolgt aufgrund der Bruttobeiträge, die die einzelnen Anbieter generieren. Die Untersuchung zielt darauf ab, die Unternehmensstrategien umfassend darzustellen und gleichzeitig auf Verbraucherbelange einzugehen. Hierbei wurden sowohl vergangenheitsorientierte Indikatoren als auch zukunftsgerichtete Ansätze berücksichtigt, die für die Analyse entscheidend sind.
Die Bewertung basiert auf verschiedenen Faktoren, darunter Ertragsrealisation und Verwaltungsaufwand. Neu in diesem Jahr ist ein Malus-System für Anbieter mit niedrigen Quoten, was es den Verbrauchern erleichtert, sich für qualitativ hochwertige Anbieter zu entscheiden. Hierbei ist auch die Partizipationsquote von Bedeutung, die aufzeigt, inwieweit Kunden an den Gewinnen des Unternehmens beteiligt werden.
Verbraucher gesundheitlich im Blick
Was ist für die Versicherten von Bedeutung? Die Hannoversche und die Allianz teilen sich nicht nur in der betriebswirtschaftlichen Bewertung die Spitzenposition, sondern liegen auch in der Verbrauchernote gleichauf. Beide Anbieter erreichen die Bewertung „Sehr gut (-)“. Die Alte Leipziger und die Nürnberger schneiden mit „Gut“ ab. Auf der anderen Seite stehen Anbieter wie Zurich Deutscher Herold und Cosmos, die mit „Mangelhaft“ bewertet wurden – ein Warnsignal für viele Verbraucher.
Die Rankings ergeben ein differenziertes Bild der Anbieter und zeigen, wie unterschiedlich die Leistungen in der Branche sind. Unternehmen wie die Hannoversche, die sich durch hohe Punktzahlen auszeichnen, könnten für Kunden, die Wert auf finanzielle Sicherheit und gute Kundenbetreuung legen, besonders attraktiv sein.
Die Veränderungen in der Bewertungssystematik und die Konzentration auf weniger Anbieter sollen dabei helfen, die Resultate klar und leserfreundlich zu präsentieren. Ein tabellarischer Vergleich der Vorjahreswerte wurde bewusst weggelassen, um den Fokus auf die aktuellen Ergebnisse zu lenken.
Die Verbraucher, die sich für eine Lebensversicherung entscheiden möchten, können aus dieser Untersuchung wertvolle Informationen gewinnen. Die Analyse von Professor Weinmann bietet eine solide Grundlage für fundierte Entscheidungen im oft unübersichtlichen Markt der Lebensversicherungen. Diese neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, dass Konsumenten besser informiert sind, wenn es darum geht, welcher Anbieter in der Hereinnahme und Verwaltung der Lebensversicherungsbeiträge als zuverlässig und kundenfreundlich gilt.
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