Lebensmittelpreise: Österreich über 27% teurer als Deutschland!
Lebensmittelpreise: Österreich über 27% teurer als Deutschland!
Österreich - Die Preisunterschiede bei Markenlebensmitteln zwischen Österreich und Deutschland sorgen weiterhin für Unmut bei den Konsumenten. Eine aktuelle Analyse, durchgeführt von der Arbeiterkammer (AK), zeigt, dass Verbraucher in Österreich durchschnittlich rund 27 Prozent mehr für identische Produkte zahlen müssen als in Deutschland. Dies ist das Resultat eines Preisvergleichs von 70 Markenartikeln aus vier Online-Supermärkten, darunter Billa und Interspar in Österreich sowie Rewe und Globus in Deutschland. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass 84 Prozent der untersuchten Lebensmittel teurer in Österreich sind, während nur 9 Prozent günstiger und 7 Prozent gleich teuer sind. Für einzelne Produkte wurde sogar eine Preisdifferenz von bis zu 107 Prozent festgestellt, wie 5min.at berichtet.
Die Preisuntersuchung wurde zwischen dem 20. und 21. Mai durchgeführt, wobei die Preise inklusive Mehrwertsteuer erhoben wurden. In Österreich gelten 10 beziehungsweise 20 Prozent, während in Deutschland nur 7 beziehungsweise 19 Prozent zu zahlen sind. Dabei wurden Verkaufsaktionen berücksichtigt, jedoch keine speziellen Kund:innenkarten-Vorteile oder Mengenrabatte.
„Österreich-Aufschlag“ oder Realität?
Tobias Schweitzer, Bereichsleiter der AK Wirtschaft, identifiziert einen Begriff, der in diesem Kontext häufig Verwendung findet: der „Österreich-Aufschlag“. Diese Bezeichnung beschreibt die überdurchschnittlichen Preise für Markenprodukte, wobei die Bundeswettbewerbsbehörde diesen Preisaufschlag bereits bestätigt hat. Eine entsprechende Erhebung der AK zeigt, dass die Netto-Preise in Österreich rund 21 Prozent höher sind als in Deutschland, sobald die Umsatzsteuer herausgerechnet wird. Dieser Preisunterschied hat die AK veranlasst, Kontakt zur EU-Kommission aufzunehmen, um die Konsumentenrechte in Österreich zu stärken und für mehr Preistransparenz zu sorgen, wie arbeiterkammer.at berichtet.
Zur Bekämpfung dieser ungerechtfertigten Preiserhöhungen fordert die AK eine nationale Preistransparenzdatenbank sowie eine unabhängige Anti-Teuerungskommission. Ein effektiveres Preisgesetz soll weiterhin den Schutz der Konsumenten vor solchen Preisaufschlägen fördern.
Marktkonzentration als Ursache
Die Preisunterschiede sind jedoch nicht nur auf nationale Gegebenheiten zurückzuführen. Eine Analyse des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) hebt die Marktkonzentration in Österreich hervor, die dazu führt, dass die vier größten Einzelhandelsketten 95 Prozent des Marktes kontrollieren. Dies führt dazu, dass Lebensmittel in Österreich kaum günstiger sind als in Deutschland, wie es in einem Bericht von orf.at heißt.
Besonders auffällig sind die höchsten Preisunterschiede bei Milchprodukten. Hier kostet ein Liter Vollmilch in Österreich 20 bis 30 Prozent mehr als in Deutschland. Auch Nudeln sind betroffen: Im Preissegment für Einstiegspreise können die Kosten bis zu 25 Prozent höher ausfallen. Während Biobutter in Österreich um drei Prozent billiger als in Deutschland ist, zeigt eine Umfrage, dass Billigbutter in Österreich um 17 Prozent teurer ist. Die Preisunterschiede spiegeln sich in einer breiten Produktpalette wider und betreffen die alltäglichen Einkäufe der Verbraucher in Österreich.
Details | |
---|---|
Ort | Österreich |
Quellen |
Kommentare (0)