In Klausenburg, der kulturellen Hochburg Rumäniens, kündigt sich ein spannendes Filmprogramm an, das historische und soziale Themen behandelt. Der Fokus liegt dabei auf der türkischen Minderheit in Deutschland und deren Herausforderungen, die sich durch die Jahre gezogen haben. Am 9. Oktober, um 17:30 Uhr, wird die Dokumentation „Liebe, D-Mark und Tod“ von Cem Kaya im Victoria-Kino gezeigt. Kaya, ein anerkannter Regisseur, der 2022 den Publikumspreis der Berlinale gewann, beleuchtet in seinem Werk die Geschichten der ersten Generation türkischer Gastarbeiter, welche vor fast 60 Jahren nach Deutschland kamen. Diese Flüchtlingsgruppierung sah sich oft im Schatten der Gesellschaft und kämpfte darum, ihre eigene Geschichte im kulturellen Diskurs sichtbar zu machen.
Die Dokumentation bietet einen tiefen Einblick in die türkische Musikszene Deutschlands und enthält nostalgische Erzählungen von Immigranten. Kayas Film ist gespickt mit Fernsehausschnitten aus vergangenen Jahren, die das latente Misstrauen der Deutschen gegenüber Fremden reflektieren. „Alles an dir ist gelogen, Deutschland“, ertönt eine Männerstimme im Trailer zu einem Lied aus der Vorwendezeit, was die komplexen und oft schmerzlichen Erfahrungen hervorhebt, die diese ersten Gastarbeiter gemacht haben.
Filmreihe und weitere Aufführungen
Am selben Abend, dem 9. Oktober, dürfen die Kino-Besucher um 20 Uhr das Drama „Alle reden übers Wetter“ von Annika Pinske erleben. Die Handlung dreht sich um Clara, eine junge Philosophiestudentin aus Berlin, die ihre Mutter in der mecklenburgischen Provinz besucht. Hier wird ihr der Kontrast zwischen dem städtischen und ländlichen Leben bewusst, während sie inmitten ihrer großen Familie die 60. Geburtstagsfeier ihrer Mutter erlebt. Das Spannungsfeld der Vergangenheit und deren ungesprochene Traumata machen es Clara schwer, einen eigenen Lebensweg zu finden, der nicht von den Historien ihrer Familie geprägt ist.
Am Donnerstag, dem 10. Oktober, endet die Filmreihe mit „Sonne und Beton“, einem Film von David Wnendt, der auf dem gleichnamigen Roman von Felix Lobrecht basiert. Der Film nimmt die Zuschauer mit in das raue Berliner Umfeld von Gropiusstadt, wo die Handlungen von vier Jugendlichen, die in einen Diebstahl verwickelt sind, gezeigt werden. Der Film und seine Charaktere reflektieren die Herausforderungen und sozialen Umstände der heutigen Jugend. Hier wird ein weiterer Aspekt der Gesellschaft beleuchtet, der besonders in großen Städten spürbar ist.
Die Filme werden mit Untertiteln ausgestattet, um auch internationalen Zuschauern die Möglichkeit zu geben, die Erzählungen nachzuvollziehen. Während „Sonne und Beton“ rumänische Untertitel verwendet, stehen die beiden anderen Filme mit englischen Untertiteln zur Verfügung. Tickets können einfach über die Webseite des Victoria-Kinos reserviert werden, was den Zugang zu diesen eindrucksvollen Filmvorführungen erleichtert.
Diese Filmreihe des Deutschen Kulturzentrums Klausenburg ist eine bedeutende Kulturveranstaltung, die nicht nur informiert, sondern auch zum Nachdenken anregt über das Zustandekommen dieser sozialen Geschichten und deren Einfluss auf das heutige Gesellschaftsbild. Eine tiefere Analyse dieser Themen findet sich auch in einem aktuellen Artikel bei adz.news.
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