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Katastrophe knapp verhindert: Rettung nach Feuer auf Öltanker „Annika“!

Ein Brand auf dem Tankschiff „Annika“ vor Heiligendamm hat kürzlich die Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen in der Ostsee erneut ins Rampenlicht gerückt. Dank des raschen Handelns von Einsatzkräften und Rettern konnte Schlimmeres, wie eine massive Umweltkatastrophe, verhindert werden. Dennoch trifft die Entscheidung der Bundesregierung, ein zusätzliches Rettungsschiff für die Region abzulehnen, auf großes Unverständnis.

Umweltminister Till Backhaus (SPD) äußerte sich enttäuscht über die Ablehnung eines vierten Notfallschiffes, das vor Rügen stationiert werden sollte, um das neue LNG-Terminal in Mukran im Notfall zu schützen. „Der Bund sah bisher keinen Bedarf für das Schiff“, erklärte er.

Forderungen nach mehr Sicherheit

Die Landesregierung hatte eine umfassende Liste von Forderungen an den Bund übermittelt, die unter anderem den Bau des LNG-Terminals beinhaltete. Backhaus und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) verlangten Investitionen in Höhe von fast einer Milliarde Euro, um die Sicherheit und Infrastruktur an der Ostsee zu verbessern. „Ein Schiff mit zusätzlichen Schlepp- und Löschkapazitäten war eine der zentralen Anforderungen“, betonte Backhaus, „20 Millionen Euro hätten wir dafür gerne gehabt.“ Doch die Bundesregierung wies diese Bitte zurück.

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Robert Habeck, der Minister für Klima und Wirtschaft, zeigte sich solidarisch mit Backhaus und forderte eine Neubewertung der Havarie-Vorsorge durch das Bundesverkehrsministerium. „Wenn Feuerwehr und Küstenschutz zusätzliche Löschschiffe brauchen, dann haben sie mich als Unterstützer“, so Habeck.

Ein weiteres alarmierendes Detail ist das Alter des derzeit in Lubmin stationierten Öl-Bekämpfungsschiffes „Orfe“. Mit fast 60 Jahren Einsatzzeit darf dieses Schiff nur bei relativ ruhigem Wasser auslaufen, was es in vielen Einsatzszenarien unbrauchbar macht. Wenn die Wellenhöhe einen halben Meter übersteigt, bleibt das Schiff im Hafen. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, moderne und belastbare Rettungseinheiten anzuschaffen.

Zur Zeit des Vorfalls mit der „Annika“ waren die Wetterverhältnisse günstig, und die schnell eingeleiteten Rettungsmaßnahmen trugen entscheidend zum Erfolg bei. „Wir hatten Glück mit dem Wetter“, meinte Hafenmeister Falk Zachau, „bei anderen Bedingungen wäre die Rettung deutlich komplizierter gewesen.“ Dies unterstreicht die Unsicherheit, mit der die Region aufgrund potenzieller Wasserverkehrsrisiken umgehen muss.

Historische Kontexte und zukünftige Herausforderungen

Bereits 2015 gab es Spannungen bezüglich der Einsätze von Rettungsschiffen, als die Deutsche Marine aus Kostengründen ein Öl-Bekämpfungsschiff von Rostock nach Kiel verlegte. Backhaus nutzte den Vorfall mit der „Annika“ als Argument, um frühere Entscheidungen zu hinterfragen. „Das Unglück der ‚Annika‘ war ein Fingerzeig“, sagte Backhaus, der auch eine schärfere Regulierung für den Transport von Öl in Doppelhüllenschiffen forderte.

Der Vorfall hat die Debatte um den Ausbau der Hafeninfrastruktur in Rostock und die Sicherheit auf dem Wasser neu entfacht. In Rostock soll der Öl-Hafen um weitere Kapazitäten erweitert werden, während gleichzeitig die Gefahr von mehr Tankern, die größere Mengen gefährlicher Substanzen transportieren, steigt. „Mehr Schiffe bedeuten mehr Risiko für unsere Küsten“, so Backhaus.

Der Brand auf der „Annika“ hat somit nicht nur unmittelbare sicherheitstechnische Implikationen, sondern wirft auch Fragen zur Vorbereitung und Reaktionsfähigkeit der Rettungsdienste auf, die in Zukunft stärker in den Fokus gerückt werden müssen. Die Diskussion um genug Rettungskapazitäten wird daher sicherlich weitergeführt, da die Region an der Grenze zu einem potenziell kritischen Zustand steht.

Insgesamt zeigt der Vorfall auf, wie wichtig es ist, dass Bund und Länder gemeinsam Lösungen finden, um die Sicherheit an den Küsten zu gewährleisten. Auch wenn das aktuelle Ergebnis der Behörden eine Absage für das zusätzliche Schiff ist, bleibt die Hoffnung, dass die Lektionen aus der „Annika“-Havarie nicht in Vergessenheit geraten.

Quelle/Referenz
ostsee-zeitung.de

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