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Bischöfin Fehrs: Kirche muss Sicherheit und Zuversicht bieten!

Würzburg (ots)

In einem kraftvollen Auftakt zur Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag, dem 10. November, forderte die Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs, dazu auf, Vertrauen in die bevorstehenden Veränderungen in Kirche und Gesellschaft zu haben. Fehrs machte klar, dass viele Menschen von Unsicherheiten und Ängsten geplagt werden – und die Kirche eine essentielle Rolle spielt, diese Sorgen ernst zu nehmen und gleichzeitig Hoffnung zu spenden. „Wir brauchen Anlaufstellen für unsere Zuversicht!“, erklärte sie und stellte fest, dass die kirchliche Arbeit dort beginnt, wo Menschen Unterstützung benötigen.

Besonders scharf kritisierte sie die wachsenden antisemitischen Tendenzen in Deutschland. In Anwesenheit des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, warnte Fehrs: „Jüdinnen und Juden haben Angst, ihren Glauben öffentlich zu leben!“ Sie unterstrich die Verantwortung aller, sich entschieden gegen Antisemitismus zu stellen und ein sicheres Umfeld für jüdisches Leben zu fördern. Auch die politischen Veränderungen, wie das plötzliche Ende der Regierungskoalition und die Wahlen in den USA, wurden von Fehrs als bedeutende Wendepunkte betont, die Deutschland in eine Phase der Unsicherheit führen könnten.

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Engagement für Geflüchtete und die Evangelische Kirche

Die Bischöfin stellte zudem das kirchliche Engagement für Geflüchtete in den Mittelpunkt ihrer Rede. Trotz politischer Strömungen bekräftigte sie: „Es geht um Menschen, nicht um Zahlen.“ Ihr zentrales Anliegen bei dieser Synode – die Themen Flucht, Migration und Menschenrechte – verdeutlicht ihr Bestreben, Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit zu fördern und Zeichen der Solidarität zu setzen. Fehrs lobte die zahlreichen Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden und wies darauf hin, dass Humanität in Deutschland stark verankert sei.

Ein weiteres Kernthema ihrer Ansprache war die anhaltende Problematik der sexualisierten Gewalt innerhalb der Kirche. Sie betonte die Dringlichkeit, sich mit diesen Themen umfassend auseinanderzusetzen und strukturelle Gefahren aufzudecken. Die Ergebnisse einer unabhängigen Studie, die bereits im Januar veröffentlicht wurde, sollen dabei als wichtiger Impuls für einen großflächigen Transformationsprozess dienen. „Schutzkonzepte müssen in Herz und Haltung verankert sein!“, forderte sie eindringlich. Die Synode, die bis zum 13. November tagt, findet im Livestream unter www.ekd.de/stream statt, um breitere Öffentlichkeit und Transparenz zu gewährleisten.

Quelle/Referenz
presseportal.de

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