München, 20. Dezember 2024 – Der deutsche Kardinal Reinhard Marx hat den neuen Kino-Thriller "Konklave" von Edward Berger in höchsten Tönen gelobt. Bei einem Treffen im Münchner Presseclub erklärte der Erzbischof von München und Freising, dass der Film nicht antikirchlich sei, sondern vielmehr relevante Diskussionen innerhalb der Kirche beleuchte. Besonders beeindruckt zeigte sich Marx von der schauspielerischen Darbietung von Ralph Fiennes, der einen zweifelnden Kardinal spielt. "Oscarverdächtig!" kommentierte Marx und hob die tiefgründige Recherche des Autors Robert Harris hervor, auf dessen Roman der Film basiert. Der Kardinal enthüllte, dass er das Buch bereits vor Jahren gelesen und sogar Papst Franziskus mit den Worten empfohlen hat: "Der tote Papst sind Sie." Mit einem Schmunzeln erinnerte sich Marx an die zurückliegenden Wahlen im Konklave, bei denen Entscheidungen schnell gefallen seien, und räumte ein, dass längere und schwierige Diskussionen durchaus denkbar seien, wie sie im Film dargestellt werden.
Synodale Herausforderungen im Blick
In einem anderen Kontext befasste sich Marx kürzlich mit den Ergebnissen der weltweiten Synode. Obwohl die Ergebnisse, die von vier Bischöfen veröffentlicht wurden, bei der Herbstvollversammlung der Bayerischen Bischofskonferenz nicht besprochen wurden, bleibt der Kardinal optimistisch. "Ich kenne die Erklärung im Wortlaut nicht, aber ich habe viel zu tun", äußerte er sich und kündigte an, dass die deutschen Bischöfe im kommenden Ständigen Rat die Herausforderungen, die sich aus der Synode ergeben, weiter erörtern werden. In der Erklärung der Bischöfe, darunter auch prominente Namen wie Kardinal Woelki, wurde die fundamentale Kritik an den Diskussionen in Deutschland erneut angesprochen, mit dem Aufruf zur eigenen Umkehr. Marx betonte, dass viele Fragen nach der Synode weiterhin offen blieben und setzte sich für eine synodale Kirche ein, in der möglichst viele Gläubige – insbesondere Frauen und junge Menschen – aktiv mitgestalten können. Diese Themen, wie "Frauen in Ämtern" und "Sexualität", seien nicht nur lokal von Bedeutung, sondern müssten auch auf globaler Ebene diskutiert werden, so Marx.
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