In einer bedeutenden Wendung für die Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen (Maro) wurde die Frist zur Sicherung des Unterstützungs- und Rettungskapitals um fast einen Monat verlängert. Der Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwalts GmbH gab bekannt, dass bis zum 10. November mindestens vier Millionen Euro auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden müssen, um die finanziellen Schwierigkeiten der in Oberbayern aktiven Genossenschaft mit Sitz in Ohlstadt zu überwinden. Ursprünglich sollte die benötigte Summe bereits bis zum 15. Oktober aufgebracht werden.
Bisher sind von den geforderten vier Millionen Euro lediglich 2,92 Millionen Euro eingegangen, was die Genossenschaft in eine prekäre Lage bringt. Besonders die Mitglieder hatten im September optimistisch auf das ursprüngliche Datum geschaut, da insgesamt 3,8 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden durch Zusagen von Privatpersonen und Unternehmen. Diese beträchtlichen Summen sind jedoch nur dann von Wert, wenn das Geld tatsächlich auf dem Treuhandkonto eingegangen ist.
Politische Unterstützung und Engagement
Die Landtags-Grünen hatten bereits in den Sommermonaten aktiv für staatliche Hilfen zur Rettung der Genossenschaft plädiert. Jüngst haben auch CSU-Landtagsabgeordnete aktiv Anteile an der Maro erworben, um die Genossenschaft zu unterstützen. Alex Dorow, CSU-Abgeordneter für den Landkreis Fürstenfeldbruck West, betonte: „Wir glauben an die Maro, die Maro darf nicht sterben“. In diesem Sinne haben Dorow und weitere Abgeordnete jeweils mindestens drei Geschäftsanteile im Gesamtwert von 750 Euro erworben.
Diese finanzielle Unterstützung ist entscheidend, denn die Maro stand bereits im März dieses Jahres wegen finanzieller Probleme, ausgelöst durch eine Finanzierungslücke bei einem Projekt in Landsham, unter Druck. Drei Banken zogen sich aus dem Großprojekt zurück, was nicht nur die Genossenschaft selbst, sondern auch 287 teils sozial geförderte Wohnungen an 18 Standorten in Oberbayern betroffen hat. Regionen wie Starnberg, München und Bad Tölz-Wolfratshausen sind ebenfalls darunter.
Die Aussicht auf eine Rettung
Willrodt erklärte, dass die Arbeiten am Insolvenzplan für die Maro fortschreiten, jedoch nur bei ausreichendem Kapital auf dem Treuhandkonto finalisiert werden können. Die Mitglieder müssen sich beeilen, um die erforderlichen Mittel zusammenzutragen. Andernfalls droht ihnen ein totaler Verlust ihrer Anteile. „Sollten die Mittel nicht zusammengetragen werden, erleiden alle Mitglieder den Totalverlust ihrer Anteile“, warnte die Rechtsanwältin Marlene Scheinert.
Die Perspektive eines Neustarts unter dem Namen „Maro 2.0“ ist für das Jahr 2025 vorgesehen, allerdings steht dies unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gläubiger. Der Mitglieder haben in Moorenweis ein Wohnprojekt mit Senioren-Tagespflege initiiert, das aufgrund der Zahlungsunfähigkeit nicht weitergeführt werden konnte. Der Gemeinderat hat im Sommer alle bestehenden Beschlüsse zu diesem Projekt aufgehoben, um nach einem neuen Investor zu suchen. Unterhaltung und Unterstützung sind also sowohl in politischer als auch in bürgerschaftlicher Hinsicht von größter Bedeutung.
Die gesammelten Mittel müssen unbedingt bis Anfang November eingehen, um den Insolvenzverwaltern die Möglichkeit zu geben, den Plan beim Amtsgericht München einzureichen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die erforderliche Summe bis zur Frist realisiert werden kann, laut aktuellen Informationen von www.sueddeutsche.de.
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