Die Diskussion über die Einführung individueller Kfz-Kennzeichen für kleinere Städte in Deutschland nimmt zunehmend Fahrt auf. Insbesondere Autofahrer aus dem Taunus und dem Wetteraukreis könnten von diesen geplanten Änderungen betroffen sein. Es geht darum, ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl zur Heimat durch eigene Kürzel auf Nummernschildern zu fördern. Ein anhaltender Trend, den viele in der Bevölkerung als wichtig erachten.
Der Trend wird von Prof. Ralf Bochert an der Hochschule Heilbronn unterstützt, der feststellt, dass viele Bürger den Wunsch nach einer stärkeren lokalen Identität durch die Fahrzeugkennzeichnungen hegen. Dies betrifft etwa 320 Städte in Deutschland, die für die Einführung eigener Kürzel in Frage kommen, inklusive zahlreicher Orte in der Nähe Frankfurts. Bochert schlägt vor, Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 100.000 ins Auge zu fassen. Dies könnte Autofahrern ermöglichen, ihre bestehende Kennzeichnung beizubehalten oder auf eine neue Stadtkennung umzusteigen.
Betroffene Städte im Taunus und Wetteraukreis
- Bad Nauheim
- Bad Soden am Taunus
- Butzbach
- Eschborn
- Flörsheim
- Friedrichsdorf
- Griesheim
- Hattersheim
- Hofheim
- Idstein
- Karben
- Kelkheim
- Oberursel
- Taunusstein
- Bad Vilbel
Dafür müsste jedoch die Fahrzeugszulassungsverordnung geändert werden. Diese Änderung wäre ein Prozess, den eines der Bundesländer beim Bund beantragen müsste. Wichtig wäre dabei auch der Druck von ausreichend Bürgermeistern, die eine solche Initiative unterstützen.
Kosten und Reaktionen auf die neuen Kfz-Kennzeichen
Die Einführung der neuen Kennzeichen wäre für die betroffenen Landratsämter ganz ohne Kosten. Laut Bochert müssten Autofahrer im Schnitt allerdings mit etwa 10 Euro rechnen, sollten sie sich für ein neues Kfz-Kennzeichen entscheiden. Erfahrungsgemäß zeigt sich, dass bei ähnlichen Projekten, wie den bereits 2012 durchgeführten Umstellungen, etwa fünf Millionen Fahrzeugführer auf neue Kennzeichen umgestiegen sind. Dies könnte zu einem wirtschaftlichen Nutzen von rund 50 Millionen Euro führen.
Die Bürgermeister vieler Städte unterstützen die Idee der eigenen Kennzeichen. Peter Lüttmann, der Bürgermeister von Rheine, hebt hervor, dass jeder eigene Kfz-Kennzeichen als kostenloses Stadtmarketing betrachtet werden kann. Auch Michael Müller, Erster Bürgermeister von Geretsried, betont die positive Wahrnehmung für die Stadt und die stärkere Identifikation der Bürger mit ihrer Gemeinde.
Es ist also durchaus möglich, dass in naher Zukunft Kfz-Kennzeichen aus dem Taunus und dem Wetteraukreis auf den Straßen sichtbar sein werden – anstelle der altbekannten Kürzel wie FB oder HG. Die Entwicklungen um die individuelle Kennzeichnungsregelung könnten damit einige neue Faszinationen für die Autofahrer in der Region bringen, während gleichzeitig das Gefühl der lokalen Zugehörigkeit gefördert wird.
Für weitere Informationen und Details zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.fnp.de.