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Eudorf gedenkt der Gefallenen: Mahnung für Frieden und Demut

In Eudorf, ein bewegendes Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege fand am Volkstrauertag statt. Der stürmische Wind konnte die ehrwürdige Atmosphäre nicht trüben, als der Posaunenchor und der Männergesangverein unter der Leitung von Helmut Wahl und Knut Petersen die Feierstunde musikalisch umrahmten. Vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof, das die Namen der gefallenen Soldaten trägt, versammelten sich die Anwesenden, um den Opfern Respekt zu zollen.

Pfarrer Horst Nold und Ortsvorsteher Edgar Merle hielten eindringliche Reden, die die Zuhörer tief berührten. Nold betonte die Bedeutung von „Demut“ für ein friedliches Zusammenleben und warnte vor den Gefahren totalitärer Machthaber, die sich selbst als unfehlbar betrachten. „Immer Vorsicht ist geboten, wenn Menschen sich aufgrund ihrer Machtpositionen feiern lassen“, mahnte er und erinnerte an die dunklen Kapitel der Geschichte Eudorfs, als der damalige Geistliche 1933 einen Festgottesdienst zu Ehren Hitlers abhielt, nur um zwölf Jahre später die verheerenden Folgen des Krieges zu erleben.

Aktuelle Krisen und Mahnungen

Ortsvorsteher Merle sprach die gegenwärtigen Konflikte und deren Folgen an. „Kriege nehmen überall auf der Welt zu, Hunderte Millionen Flüchtlinge sind deswegen auf der Flucht“, stellte er fest und kritisierte die aggressive Politik Putins in der Ukraine. Er erinnerte an die Lehren aus der Geschichte: „Wehret den Anfängen“ sei nicht nur ein Spruch, sondern eine dringende Mahnung. Merle forderte dazu auf, die Millionen von Toten nicht zu vergessen und stellte die Frage, was jeder Einzelne tun könne, um Frieden zu fördern. In Anlehnung an den ehemaligen Bundespräsidenten Gauck sagte er: „Unser Herz ist weit“, doch die Möglichkeiten seien begrenzt. Der Frieden beginne im eigenen Zuhause und in der Erziehung der Kinder, fügte er hinzu.

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Quelle/Referenz
oberhessische-zeitung.de

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