In Ziegenhain, während der Kreistagssitzung am vergangenen Montag, standen drängende Fragen zur Schulpolitik im Schwalm-Eder-Kreis auf der Agenda. Der neue Schulentwicklungsplan, der von Landrat Winfried Becker vorgestellt wurde, zeigt bereits jetzt an, dass zahlreiche Herausforderungen in den Schulen des Kreises bestehen.
Besonders prägnant ist der Antrag der FREIEN WÄHLER. Sie fordern die Übernahme und Renovierung der Räumlichkeiten des Kindergartens am Alleeplatz in Ziegenhain, um diese der Grundschule zur Verfügung zu stellen. Tatsache ist, dass die Grundschule, die im nächsten Schuljahr auf ein dreizügiges System umgestellt werden soll, nur für zwei Zügen ausgelegt ist. Der Antrag wurde in den Schulausschuss weitergeleitet, wo auch über andere bestehende Probleme im Schulentwicklungsplan beraten wird.
Dringende finanzielle Herausforderungen
In seinem Einbringungskommentar erläuterte Becker, dass Einsparungen an den Kreisschulen in Anbetracht der bevorstehenden Investitionen in die Ganztagsbetreuung notwendig seien. Ab 2026 besteht ein Rechtsanspruch auf solche Betreuungsformen, der schätzungsweise 21 Millionen Euro kosten wird. Martin Graefe, der stellvertretende Vorsitzende der FREIEN WÄHLER, kritisierte diese Situation scharf: „Hier haben wir es mit einem Problem zu tun, das hausgemacht ist. Der rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung war über Jahre bekannt. Während andere Landkreise frühzeitig die notwendigen Bedingungen geschaffen haben, hat der Schwalm-Eder-Kreis erst kürzlich dem Pakt für den Ganztag beigetreten.“ Damit stehen kurzfristige Investitionen an, die in anderen Regionen über längere Zeiträume hinweg ausgeglichen wurden.
Graefe fordert zudem eine transformationale Schulpolitik, die sich an den Bedürfnissen der Kinder und deren Eltern orientiert. „Es kann nicht sein, dass vor Ort Schulen geschlossen werden müssen, weil weder der Landrat noch das Schulverwaltungsamt eine sachgerechte Finanzplanung präsentieren können“, so Graefe abschließend.
Die Forderungen der FREIEN WÄHLER sind ein deutliches Zeichen, dass die Schulpolitik im Kreis eine grundlegende Überarbeitung benötig. In einer Zeit, in der Bildungsangebote so dringend verbessert werden müssen, bleibt abzuwarten, welche Schritte zur Verbesserung der Situation unternommen werden und ob der Schulentwicklungsplan tatsächlich die notwendigen Veränderungen herbeiführen kann. Mehr Informationen darüber sind bei www.seknews.de zu finden.