Am 27. Mai 2024 fand ein mit Spannung erwartetes Finale im Hessenpokal statt, bei dem Kickers Offenbach mit einem knappen 3:2-Sieg über Türk Gücü Friedberg seinen 13. Titel errang. In einem packenden Spiel, das vor rund 8472 Zuschauern am Bornheimer Hang in Frankfurt ausgetragen wurde, feierten die Spieler nicht nur den Pokalsieg, sondern auch den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Nun jedoch sehen sich beide Teams mit unerwarteten finanziellen Herausforderungen konfrontiert.
Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat kürzlich eine Rechnung in Höhe von jeweils 5000 Euro an beide Finalisten geschickt. Diese unerfreuliche Nachricht sorgte bei den Verantwortlichen der Vereine für Stirnrunzeln und Unmut. Fatih Kaplan, Vorstandsmitglied von Türk Gücü Friedberg, kündigte an, die Rechnung rechtlich überprüfen zu lassen, während auch der Geschäftsführer von Kickers Offenbach, Christian Hock, ähnliche Schritte ins Auge fasst.
Hohe Kosten als Hintergrund
Der Grund für die hohe Nachzahlung sind die enormen Kosten, die mit der Durchführung des Finales verbunden sind. Die Gesamtkosten, insbesondere die Stadionmiete und Sicherheitsauflagen, belaufen sich auf nahezu 100.000 Euro. Matthias Gast, Pressesprecher des HFV, erklärt, dass die hohen Ausgaben auf die Sicherheitsbestimmungen zurückzuführen sind, die aufgrund von Gesprächen mit Sicherheitsbehörden festgelegt wurden. Insbesondere seien für dieses Hochrisiko-Spiel 220 Ordner angefordert worden, was die Ausgaben in die Höhe schnellte.
Im Vergleich dazu waren für ein ähnlich eingestuftes Spiel, dem DFB-Pokal-Erstrundenmatch gegen 1. FC Magdeburg, nur 250 Ordner nötig gewesen, die jedoch signifikant günstigere Kosten verursachten. Dies wirft die Frage auf, warum der Rekordbesuch in Frankfurt nicht zu einem finanziellen Gewinn für die Clubs führte. Laut Gast wurde den Vereinen bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass ein finanzielles Minus möglich sei, doch die Realität übertrifft offenbar die Erwartungen.
Kickers Offenbach hat durch die Teilnahme am DFB-Pokal immerhin 210.000 Euro Antrittsgeld vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhalten. Abzüglich der 40.000 Euro, die an den HFV gehen, bleibt dem Verein dennoch ein gewisser finanzieller Puffer. Für Türk Gücü Friedberg bleibt jedoch die Sinnfrage: „Für uns wäre es günstiger gewesen, im Halbfinale zu verlieren“, äußerte Kaplan sein Unverständnis.
Die Situation bringt die Arbeitsweise des HFV ins Zentrum der Diskussion. Man wird in den kommenden Monaten beobachten müssen, wie der Verband auf die Unzufriedenheit reagiert und ob sich der Austragungsort des nächsten Hessenpokalfinales in puncto Kostenersparnis verbessern lässt. Bleibt zu hoffen, dass die zukünftigen Wettbewerbe für die Vereine profitabler gestaltet werden können, um die Attraktivität des Hessenpokals aufrechtzuerhalten.
Mehr Informationen zu diesem Thema sind bei www.op-online.de zu finden.
Details zur Meldung