Hessen

Hessische Filmpreise 2024: Kultur zwischen den Welten gefeiert!

Am Freitagabend feierte die Alte Oper in Frankfurt eine glanzvolle Nacht der Hessischen Film- und Kinopreise, die bereits zum 35. Mal verliehen wurden. Im Mittelpunkt der Auszeichnungen standen zahlreiche Werke, die das Leben zwischen verschiedenen Kulturen thematisierten. Diese Festlichkeit bot sowohl eine Plattform zur Würdigung bemerkenswerter Filme als auch einen Anlass, herausragende Persönlichkeiten der Filmwelt zu ehren.

Die Gala zog zahlreiche Gäste aus der Filmbranche an und hob die Bedeutung von interkulturellen Erzählungen in der heutigen Gesellschaft hervor. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) gratulierte den Preisträgern und betonte, wie wichtig es sei, Geschichten zu erzählen, die aus verschiedenen kulturellen Perspektiven stammen. Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftliche Verflechtungen immer komplexer werden, ist dies von besonderer Relevanz.

Preisträger und ihre Geschichten

Der Hauptpreis für den besten Spielfilm ging an "Shahid", eine Produktion von Narges Kalhor. Die Filmemacherin, die in Teheran geboren wurde, erzählt in diesem autofiktionalen Werk von ihrem persönlichen Kampf, ihren Namen zu verändern und sich zwischen der deutschen Bürokratie und den Traditionen ihrer iranischen Familie zurechtzufinden. Bei der Verleihung erhielt auch die Komponistin Marja Burchard einen Sonderpreis für ihre Filmmusik, was die künstlerische Vielfalt der Veranstaltung unterstrich.

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Ein weiterer bemerkenswerter Film, "Exile never ends", der von der türkisch-stämmigen Regisseurin Bahar Bektaş inszeniert wurde, erhielt den Preis für den besten Dokumentarfilm. Der Film beleuchtet die Erfahrungen ihrer Familie, die als politische Aktivisten aus der Türkei geflüchtet sind, und zeigt den Kampf ihres Bruders Taner, der hofft, in seiner Heimat einen Neuanfang zu wagen.

In der Kategorie Beste Drehbuch schnitt Nur Muhammed Tarhan für "September bis September" hervorragend ab. Auch beim Kurzfilm wurde die Arbeit von Tianshu Yang und Xiaoxuan Yu von der Kunsthochschule Kassel für ihren Beitrag "Starren" gewürdigt. Als bester Abschlussfilm wurde "Der Friedhof der Namenlosen" von Hesam Yousefi ausgezeichnet, der an der Hochschule Darmstadt studiert hat.

Ehrenpreise und kulturelle Auszeichnungen

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Ehrenpreises des Ministerpräsidenten an die Schauspielerin Barbara Sukowa. Sie wurde für ihre überaus einflussreiche Karriere gewürdigt, in der sie mit bedeutenden Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder und Margarethe von Trotta zusammengearbeitet hat. Ministerpräsident Rhein bemerkte, dass Sukowas intensive Darstellungen in ihren Rollen die Filmwelt nachhaltig geprägt haben.

Der Hessische Rundfunk verlieh bei der Gala zudem den "Schauspieler*innenpreis", der an Oliver Masucci für seine Rolle in "Herrhausen – Der Herr des Geldes" ging. Auch das Ensemble der ARD-Serie "Die Zweiflers" wurde mit dem Ensemblepreis ausgezeichnet. Lehrreich und unterhaltsam, erzählt die Serie die Geschichten einer jüdisch-deutschen Familie in Frankfurt und beleuchtet deren Herausforderungen und Erfolge in der aktuellen Zeit.

Denn nicht nur die Filme und ihre Macher wurden geehrt – auch die hessische Kinokultur erhielt Anerkennung. Insgesamt 27 Kinos, darunter sowohl gewerbliche als auch nicht-gewerbliche Einrichtungen, wurden mit dem Hessischen Kinopreis ausgezeichnet, um die Vielfalt und Bedeutung der hessischen Kinolandschaft zu unterstreichen. Kulturminister Gremmels betonte, dass Kinos wertvolle kulturelle Orte sind, die gefördert werden müssen.

Die ausgezeichneten Filme werden am Wochenende nach der Gala, am 19. und 20. Oktober, in ausgewählten Kinos gezeigt, darunter das BALi Kino in Kassel sowie die FilmBühne Bad Nauheim und das Cinéma in Frankfurt. Dies bietet Filmliebhabern die Möglichkeit, die prämierten Werke hautnah zu erleben und die vielfältigen Geschichten zu entdecken, die in Hessen erzählt werden.


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Alte Oper Frankfurt, 60313 Frankfurt, Deutschland
Quelle
tagesschau.de

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