Im Rahmen einer bedeutenden Betriebsversammlung des Hessischen Verbandes für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht (HVL) wurde jüngst die alarmierende Situation der Milchkühe in Hessen thematisiert. Laut Dr. Gesine Witzel, der neuen Geschäftsführerin des HVL, hat die Zahl der Kühe, die an der Milchleistungsprüfung teilnehmen, im letzten Jahr um fast 2.300 abgenommen. Dies ist nur ein Teil eines größeren Problems: Zusammen mit einem Rückgang von über 2.600 Kühen in Thüringen ist das Zuchtgebiet der Qnetics GmbH von einem Verlust von 5.000 Kühen betroffen, was als "deutliches Warnsignal" interpretiert wird, wie Karsten Müller, Vorsitzender des ZBH-Aufsichtsrats, bemerkte. Diese Entwicklung stellt die Betriebe vor ernsthafte Herausforderungen, insbesondere in Anbetracht der rückläufigen Erlöse aus der Milchproduktion.
Tierwohl und Betriebe im Fokus
Die Versammlung, die in Sinntal stattfand, bot auch eine Plattform, um success stories wie den Bergwiesenhof Eiffert in Breunings vorzustellen. Bettina Eiffert und ihr Team betreiben einen vorzeigbaren Milchviehbetrieb mit 150 Milchkühen. Eiffert betonte, wie wichtig ein fürsorglicher Umgang mit den Tieren ist und dass diese regelmäßigen Weidegang genießen. Der Betrieb verfolgt hohe Tierwohlstandards, was auch eine Antwort auf die wachsenden Anforderungen in der Landwirtschaft darstellt. Diese Anforderungen fallen oft in das gleiche Muster wie die steigenden bürokratischen Belastungen, worunter viele Betriebe leiden, wie etwa die hohen Auflagen zur Tierarzneimitteldokumentation oder für den Weidegang.
Die Debatten bei der Versammlung spiegeln die drängenden Fragen der Branche wider, während gleichzeitig die Milchproduktion – die jährlich im Durchschnitt 9.201 kg pro Kuh liefert – weiterhin als stabil gilt. Auch die gesundheitlichen Werte der Tiere zeigen positive Trends; laut HVL hielten 56 % der untersuchten Milchproben die Zellzahl unter 100.000/ml. Dennoch bleibt das Gefühl der Unsicherheit über die zukünftige Leistungsfähigkeit der hessischen Milchproduktion aufgrund der sinkenden Anzahl von Betrieben und Tieren, wie auch die finanzielle Situation des HVL zeigt, die mit einem Fehlbetrag abschloss. Die landwirtschaftlichen Akteure benötigen dringend bessere Zukunftsaussichten, um weiterhin wertvolle Lebensmittel zu erzeugen, wie es auf Wochenblatt berichtet wurde.
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