Die Norderelbbrücke, ein wichtiges Bauwerk der A1 bei Hamburg, befindet sich in einem kritischen Zustand. Nach einer offiziellen Untersuchung erhielt die Brücke die ungenügende Note 3,5 von der Bundesanstalt für Straßenwesen. Dies deutet darauf hin, dass die Sicherheit des Bauwerks erheblich gefährdet ist. Das Alter der Brücke, die 1963 erbaut wurde, trägt zu dieser Problematik bei. Trotz der ernsten Lage sieht es so aus, als müsste die Brücke noch mindestens sechs Jahre lang dem Verkehr standhalten, bevor der Neubau in Sicht ist.
Die Bundesprojektgesellschaft Deges teilte mit, dass die Arbeiten für den Ersatzbau voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen sollen, wobei erste Vorbereitungen möglicherweise bereits Ende 2025 starten können. Die neuesten Fahrbahnverlagerungen auf die neue Brücke soll laut aktuellem Plan jedoch erst 2029 oder 2030 erfolgen. Bis die rechtlichen Grundlagen hierzu geschaffen sind, könnte noch Zeit vergehen: Der Planfeststellungsbeschluss wird für Mitte 2026 angestrebt. Allerdings gibt es bereits Bedenken, da mehr als 20 Einwendungen, darunter solche von Umweltverbänden, bei der zuständigen Behörde eingegangen sind, die eine Verzögerung verursachen könnten.
Zustandsnote „ungenügend“
Die Norderelbbrücke wird durch verschiedene kleine Mängel in ein schlechtes Licht gerückt, die sich kumuliert haben und so zu der schlechten Zustandsnote führen. Laut der Autobahn GmbH Nord sind die Standsicherheit und Verkehrssicherheit zwar nicht vollständig beeinträchtigt, dennoch mussten vorübergehende Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass der Verkehr auf der Brücke weiterhin sicher abgewickelt werden kann.
Nicht nur lokal sorgt der Zustand der Norderelbbrücke für Gesprächsstoff, auch auf nationaler Ebene gibt es Bedenken. Eine Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken stellte fest, dass insgesamt 43 Brücken in Deutschland, die länger als 50 Meter sind, ebenfalls als ungenügend bewertet wurden. Dies zeigt, dass das Problem maroder Brücken nicht nur die Norderelbbrücke betrifft, sondern ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland darstellt.
Risse in Schweißnähten und Verkehrslast
Die Untersuchung der Norderelbbrücke offenbarte feine Risse zwischen Schweißnähten und Stahlbauteilen. Obwohl diese Risse nicht den gesamten Bauteil durchziehen und die Stahldicke nicht bedenklich ist, wurden zur Sicherheit der Brücke vorübergehende Beschränkungen am Schwerlastverkehr erlassen. Diese starke Belastung wird zusätzlich unterstrichen durch den Verkehr auf der Brücke, wo täglich etwa 136.000 Fahrzeuge gezählt werden. Der Anteil des Lastwagenverkehrs beträgt rund 21 Prozent und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen, bis hin zu 27 Prozent im Jahr 2030.
Die Norderelbbrücke ist eine zentrale Verkehrsachse, die wesentlich zur Erschließung des Hamburger Raums beiträgt. Durch ihr hohes Verkehrsaufkommen ist sie eine der meistbefahrenen Autobahnstrecken in Deutschland. Es ist daher unabdingbar, dass nicht nur die Brücke in naher Zukunft auf einen sicheren Stand gebracht wird, sondern dass auch langfristig die notwendigen Schritte für eine dauerhafte Lösung eingeleitet werden.
Für mehr Details zu dieser Thematik und zur generellen Problematík der Brückeninstandhaltung in Deutschland bietet ein aktueller Bericht von www.nord24.de weiterführende Informationen.
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