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Grünkohl-Held aus Radbruch: So wird das heimische Superfood geerntet!

Radbruch. Der Landwirt Sören Eggers aus Radbruch hat die Grünkohlsaison eingeläutet und verwöhnt die Region mit einer Sorte, die besonders in der Gemüsescheune Heitmann in Bardowick angeboten wird. „Der Aberglaube, dass man Grünkohl erst nach dem ersten Frost ernten darf, ist völliger Unsinn“, erklärt Eggers, der schon seit vielen Jahren Grünkohl kultiviert.

Auf lediglich einem Hektar baut er das beliebte Superfood an, Teil von insgesamt 260 Hektar landwirtschaftlicher Fläche, die der Familie gehören. Eggers vermarktet seine Produkte nicht über den Großmarkt, sondern direkt vor Ort, was eine besondere Frische garantiert. „Wir haben Mitte Juli mit dem Anpflanzen begonnen und konnten schon drei Monate später mit der Ernte starten“, sagt er. Es ist bewiesen, dass der Geschmack des Grünkohls von der Temperatur abhängt. Kältere Nächte führen zu einer Erhöhung des Zuckergehalts, was die Blätter süßer und schmackhafter macht.

Besondere Herausforderungen in der Landwirtschaft

Die späte Anpflanzung macht Grünkohl zu einer idealen Zweitkultur. „Zuvor hatten wir hier Bohnen, die geerntet wurden und Platz für den Grünkohl machten“, erklärt Eggers weiter. Er muss jedoch stets ein Auge auf das Wetter haben, da die Pflanzen empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. „Je länger sie nass sind, desto größer ist die Gefahr, dass sich Pilze bilden“, warnt der Landwirt.

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Die aktuelle Wetterlage kommt Eggers entgegen. „Im Gegensatz zu den nassen Monaten im letzten Herbst haben wir nun eine trockenere Phase, was die Pilzproblematik eindämmt“, sagt er optimistisch. Ein weiteres Update in seiner Anbautechnik ist die spezielle Grünkohl-Kultur „Winnetou“, die besser mit Feuchtigkeit umgehen kann und bei 20 bis 30 Zentimetern Höhe geschnitten wird.

Eggers ist auch stolz darauf, eine rote Grünkohlsorte zu haben, die bei seinen Kunden sehr beliebt ist. „Das ist ein echter Hingucker und die Leute warten auf diese Sorte“ erklärt er. Und auch wenn der spezielle Farbton beim Kochen verschwindet und der Grünkohl grün wird, bleibt er dennoch ein beliebtes Gericht.

Die Ernte wird traditionell von Hand durchgeführt. „Maschinelle Ernte kenne ich hier in der Region nicht“, so Eggers. Seine Grünkohlfelder werden bis etwa Februar bewirtschaftet, abhängig von der Nachfrage. „Je länger er auf dem Feld steht, desto mehr Blätter müssen wir am Ende auch wegschneiden“, erklärt er pragmatisch.

In der heimischen Küche wird der Grünkohl von Eggers traditionell zubereitet. „Für mich ist der beste Grünkohl der von meiner Oma. Am liebsten esse ich ihn mit Kartoffeln und etwas Zucker“, sagt der Landwirt schmunzelnd. Zwar ist Grünkohl kein typisches Weihnachtsessen, doch im November gehört ein Grünkohlessen mit der Familie bei ihm einfach dazu, was einen Einblick in die kulturelle Bedeutung des Gemüses gibt.

Diese Leidenschaft und die Hingabe zur Qualität des landwirtschaftlichen Produkts macht die Grünkohlsaison in Radbruch besonders und erfüllt die Region mit frischen, nachhaltigen Produkten. Weitere Informationen zur Grünkohlernte finden sich hier.


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Radbruch, Deutschland
Quelle
landeszeitung.de

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