Eine alarmierende Umfrage zeigt: Jeder siebte Immobilienbesitzer in Deutschland plant innerhalb des nächsten Jahres eine energetische Sanierung! Doch das reicht nicht aus, um die dringend benötigten Fortschritte bei der Energiewende zu erzielen. Laut einer Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Civey, beauftragt von der Bausparkasse Schwäbisch Hall, bleibt der Gebäudesektor hinter den Klimazielen zurück. 60 Prozent der 20 Millionen Wohngebäude sind über 45 Jahre alt und nur ein Prozent erfüllt die aktuellen energetischen Anforderungen.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Für die meisten Immobilienbesitzer stehen wirtschaftliche Aspekte über dem Klimaschutz. Die energetische Sanierung muss bezahlbar sein, die laufenden Kosten senken und sich langfristig rechnen. Mike Kammann, Vorstandschef der Schwäbisch Hall, betont, dass Eigentümer klare, verlässliche Informationen benötigen, um die Unsicherheiten bezüglich finanzieller und gesetzlicher Rahmenbedingungen zu überwinden.
Energieeinsparung als Hauptmotivator
Die Umfrage zeigt, dass die Energieeinsparung der Hauptgrund für eine Sanierung ist – 59 Prozent der Befragten geben dies an. Die Wertsteigerung der Immobilie und langfristige Geldersparnis sind ebenfalls wichtige Faktoren. Doch der Klimaschutz? Für nur jeden vierten Befragten ist er ein Motivationsfaktor. Die hohen Investitionskosten sind das größte Hindernis: 51 Prozent der Eigentümer sehen darin das Hauptargument gegen eine Sanierung.
Ein Drittel der Befragten bezweifelt zudem, dass sich eine Sanierung langfristig rechnet. Auch der bürokratische Aufwand und Unsicherheiten über zukünftige gesetzliche Vorgaben verstärken die Vorbehalte. Ein klarer Handlungsbedarf ist gegeben: Über 36 Prozent der Immobilienbesitzer würden nur mit ausreichend Eigenkapital in eine Sanierung investieren.
Die Politik ist gefordert! Klare Fördermaßnahmen und gesetzliche Vorgaben sind notwendig, um die Eigentümer zu motivieren. Kammann fordert einen Mix aus Fördern und Fordern, um die energetische Sanierung voranzutreiben. „Es braucht positive Signale und weniger Bürokratie“, so Kammann. Nur so können die Immobilienbesitzer überzeugt werden, dass sich energetische Sanierungen gleich mehrfach lohnen: durch niedrigere Energiekosten, Wertsteigerung und gesetzliche Konformität.
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