Würzburg, ein Ort, der oft mit der Ruhe des Glaubens verbunden wird, wird nun zum Schauplatz intensiver Emotionen! Pfarrer Bernhard Stühler, Seelsorger der Juliusspitalpfarrei Sankt Kilian, erzählt von seinen bewegenden Erfahrungen im Umgang mit schwer erkrankten Menschen und deren Angehörigen. Während viele an Allerheiligen ihren Verstorbenen gedenken, stehen die Angehörigen von Patienten immer wieder vor der Herausforderung, mit Trauer und dem unvermeidlichen Tod umzugehen. Stühler bietet Trost und Verständnis – und das nicht nur als Priester, sondern als Mensch, der selbst spürt, was der Abschied bedeutet.
Ein typischer Tag im Leben von Pfarrer Stühler? Kaum vorstellbar! Zwischen täglichen Gottesdiensten und Besuchen in Seniorenheimen bleiben ihm kostbare Momente für seelsorgerische Gespräche. Hier kommt es zu tiefen, oft auch bewegenden Interaktionen. Eine Pflegerin wandte sich an ihn mit der Sorge um ihre Mutter und die quälende Frage, ob sie genug getan hat. Stühler beschreibt, wie solche Begegnungen stets das Menschliche in den Vordergrund rücken und die Furcht vor dem Versagen spürbar ist. Der Pfarrer weiß: Oft ist es weniger der Tod selbst, der Angst macht, sondern das Sterben. Er ermutigt alle, den letzten Weg gemeinsam zu gehen, die Hände zu halten und Verständnis zu schenken.
Ein Licht in der Dunkelheit
Doch wie findet man Trost in der Dunkelheit? Stühler berichtet von den Herausforderungen, mit denen er täglich konfrontiert wird. Viele Menschen, besonders die, die an ihrer Sterblichkeit zweifeln, suchen nach einem Zeichen – einem Hinweis darauf, dass ihr Glaube auch im Angesicht des Todes Bestand hat. „Hat mein Beten mir wirklich geholfen?“ Diese Frage beschäftigt ihn oft. Trotzdem findet er das Schönste an seiner Arbeit in den Gesprächen mit den Patienten und deren Angehörigen. Jedes Leben erzählt eine eigene Geschichte, und das persönliche Miteinander ist der Schlüssel zu einem erfüllten Abschied. „Zeigen Sie, dass Sie da sind!“, gibt Stühler den Angehörigen mit auf den Weg. „Du warst mir wertvoll, und was dir wichtig war, werde ich achten!“