Dresden bereitet sich vor: Hochwassermarken an Laternen geplant!
Dresden bereitet sich vor: Hochwassermarken an Laternen geplant!
Dresden hat in den letzten zwölf Monaten gleich zwei Hochwasser erlebt, die die Anwohner beunruhigten. Während der Pegel der Elbe kurz vor Weihnachten 2023 auf fast sechs Meter stieg, überschritt er im September 2024 sogar diese Marke. Diese Werte sind jedoch weit entfernt von den historischen „Jahrtausend-Fluten“, die 2002 und 2013 mit noch höheren Wasserständen erhebliche Schäden anrichteten.
Um die Bevölkerung besser über mögliche Gefahren zu informieren, hat die Stadt einen neuen Plan ins Leben gerufen, der die Hochwassermarken bis zu einem Niveau von 10,50 Meter sichtbar machen soll. Diese Initiative ist ein Teil der Bemühungen, nach den verheerenden Hochwassern von 2013 den Hochwasserschutz und die Sichtbarkeit von Flutgefahren zu verbessern.
Pläne zur Umsetzung der Hochwassermarken
Seit 2020 ist die Stadt bemüht, Hochwasserthemen auch in einem 3D-Stadtmodell sichtbar zu machen. In diesem Modell können die Bürger die Überflutungen der Elbe und die damit verbundenen Risiken nachverfolgen. Ein weiterer Schritt in dieser Richtung ist eine bereits 2018 beschlossene, aber bisher nicht umgesetzte Maßnahme, die angibt, Hochwasserstände durch Markierungen an Straßenlaternen zu visualisieren.
Laut der CDU-Fraktionsvorsitzenden Heike Ahnert sind rund 10.000 Laternen in den potenziell überschwemmten Gebieten nutzbar. Sie schlägt vor, die Markierungen auf etwa 10 Laternen pro 100 Kreuzungen zu begrenzen, um die Informationslage für die Bevölkerung deutlich zu verbessern. „Viele Menschen hatten große Unsicherheit, was die Pegelprognosen für sie bedeuteten“, so Ahnert.
Obwohl die Idee gut ankommt, gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen. Der Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) erklärte, dass die Stadt sowohl an finanzielle als auch an personelle Ressourcen fehle, um die Markierungen umzusetzen. Die Schätzung für die Kosten beläuft sich auf etwa 20.000 Euro, und aufgrund der erforderlichen genauen Vermessung der Standorte sind zusätzliche Aufwände und Kosten zu berücksichtigen.
Kritik und Unterstützung für das Vorhaben
Die Diskussion um die Hochwassermarkierungen ist von unterschiedlichen Meinungen geprägt. Einige Politiker werfen der CDU vor, die Bedeutung der Markierungen zu überschätzen, während sie gleichzeitig bei wichtigen Klimaschutzmaßnahmen zurückrudert. „Es ist perfide, dass der CDU die Sichtbarmachung der Flutstände so wichtig ist, sie aber gleichzeitig das Klimaschutzkonzept der Stadt absägen will“, sagt Anne Herpertz, ein Mitglied der Piratenpartei. Laut ihr seien Maßnahmen zur Hochwassersichtbarkeit nicht effektiv, wenn gleichzeitig beim Klimaschutz gespart werde.
Die CDU hingegen sieht in der Umsetzung einen nötigen Schritt, um den Bürgern ein besseres Verständnis über Hochwassergefahren zu geben. Ahnert betont, dass solche transparenteren Informationen den Bewohnern helfen könnten, angemessen auf bevorstehende Flutereignisse zu reagieren.
Die aktuelle Finanzlage der Stadt erschwert jedoch die Realisierung des Plans. Heike Ahnert schlägt vor, die Markierungen möglicherweise zu reduzieren und stattdessen kleine Maßnahmen aus dem Budget der Stadtbezirke zu finanzieren.
Insgesamt zeigt die Situation in Dresden, dass ein erhöhtes Bewusstsein für Hochwassergefahren dringend notwendig ist. Die Bürger benötigen nicht nur digitale Informationen, die in Krisenzeiten möglicherweise nicht immer zugänglich sind, sondern auch klare, visuelle Hinweise im städtischen Raum. Dies könnte entscheidend sein für die persönliche Sicherheit der Anwohner.
Für mehr Informationen über die geplanten Hochwassermarken in Dresden und andere Details, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.saechsische.de.