Frankfurt am Main - Der aktuelle Global Business Optimism Insights Report (GBOI) von Dun & Bradstreet zeigt erfreuliche Nachrichten für deutsche Unternehmen. Der Bericht belegt, dass der Geschäftsoptimismus in Deutschland den globalen Durchschnitt übersteigt. Besonders große Unternehmen und die Elektroindustrie zeigen hier eine deutliche Zuversicht. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, insbesondere eine wesentliche Verbesserung der finanziellen Zuversicht, die durch die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gefördert wird. Viele Unternehmen erwarten optimistisch, dass sie ihre Zahlungen pünktlich erhalten werden, was sich positiv auf ihre Finanzen auswirkt.
In der neuesten Erhebung wird ein Anstieg des Global Business Optimism Index um 7 Prozent im vierten Quartal 2024 verzeichnet. Dies bringt den Index auf 136 Punkte für Deutschland, was ihn über den globalen Durchschnitt von 131 Punkten hebt. Über 75 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer positiven Auftragslage, insbesondere in der Gastronomie sowie der Lebensmittelindustrie. Diese Robustheit im Geschäftsalltag ist ermutigend und spricht für das Potenzial, das wirtschaftliche Wachstum in der kommenden Zeit sichern kann.
Stabilität in den Lieferketten und Herausforderungen
Die Stabilisierung der globalen Lieferketten ist ein weiterer positiver Aspekt, denn der Global Supply Chain Continuity Index hat um 7 Prozent zugenommen. Dies deutet darauf hin, dass sich die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Industriegütern verbessert, was für Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist. Dennoch zeigt die Umfrage auch, dass branchenspezifische regulatorische Bedenken zunehmen – 32 Prozent der Unternehmen erachten diese als eine ihrer größten Sorgen. Insbesondere der Nationalismus und mögliche Exportbeschränkungen für wichtige Technologien werden von den Unternehmen als bedrohlich eingeschätzt.
Ein markanter Punkt in der Befragung ist auch der Anstieg der finanziellen Zuversicht, die im vierten Quartal um 9 Prozent auf 134 Punkte angestiegen ist. Diese Entwicklung erhöht das Vertrauen der Unternehmen, dass sie auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten florieren können. Der Optimismus bezüglich Investitionen in Anlagegüter ist ebenfalls bemerkenswert, wenn auch etwas hinter dem globalen Durchschnitt zurückbleibt. Die Unternehmen in Deutschland schätzen vor allem schwere Maschinen und Immobilien als entscheidend für ihre zukünftige Entwicklung ein.
Diese positiven Veränderungen im Geschäftsklima erfordern von den Unternehmen, ihre Strategien strategisch auszurichten und die sich bietenden Chancen zu ergreifen. "Für deutsche Unternehmen ist es jetzt entscheidend, ihre Wachstumsstrategien anzupassen und Chancen in dynamischen Märkten zu nutzen", erklärt Stefan Kuhlmann, Executive Director bei Dun & Bradstreet Deutschland. In Übereinstimmung mit dieser Sichtweise ist die Vernetzung und Evaluierung von Lieferanten im Hinblick auf Nachhaltigkeitsstandards von großer Bedeutung.
Die Einschätzung der Experten
Dagegen warnt Arun Singh, der globale Chefökonom von Dun & Bradstreet, vor den geopolitischen Risiken, die nach wie vor eine Rolle spielen. Trotz des gestiegenen Optimismus bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit, insbesondere durch regulatorische Anforderungen und strengere Datenvorgaben, eine Herausforderung für die Unternehmen. Unternehmen müssen sich möglicherweise umstellen und ihre Märkte diversifizieren, um diese Risiken besser zu bewältigen.
Der GBOI sowie die dazugehörigen Indizes sind das Resultat einer umfangreichen Umfrage in 32 Ländern mit ca. 10.000 Unternehmen aus 17 Branchen. Diese Daten, kombiniert mit der wirtschaftlichen Expertise von Dun & Bradstreet, ermöglichen es, die aktuelle Geschäftslage und die Trends genauer zu verstehen. Die Indizes bewerten von 0 bis 100, wobei Werte über 50 eine Verbesserung der Geschäftsaussichten anzeigen.
Die vollständigen Ergebnisse und Informationen sind in dem detaillierten Bericht zu finden, der hier abgerufen werden kann.
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