Im Herzen des Ostallgäus hat sich eine musikalische Tradition entwickelt, die 1899 mit der Gründung des Kaufbeurer Sängerkreises begann. Ein vertrauter Anblick in der Region – eine lebendige Chorszene, die heute 50 Chöre und 15 Chorklassen umfasst. Dies wurde eindrucksvoll beim Festkonzert im Modeon am vergangenen Sonntag gefeiert, wo das Motto „Chor ist bunt“ des Sängerkreises Ostallgäu in volle Sichtbarkeit trat und noch einmal 125 Jahre Chormusik gebührend gewürdigt wurden.
Die Veranstaltung bot ein abwechslungsreiches Programm, das von traditioneller bis hin zu moderner Musik alles beinhaltete. Der Vorsitzende des Sängerkreises, Johannes Paul, eröffnete den Abend und stellte die Chorklassen der Grundschule St. Martin aus Marktoberdorf vor. Die Kinder, die im Allgäuer Dialekt sangen, trugen zur positiven Atmosphäre bei und zeigten, wie bereichernd das Musizieren sein kann. Diese Chorklassen, die seit 2009 existieren, fördern nicht nur musikalische Begabungen, sondern auch soziale Fähigkeiten und stärken das Selbstbewusstsein der jungen Talente.
Vielfalt und Emotionen im Gesang
Der Einfluss des Dialektes setzte sich bei anderen Darbietungen fort. Der Liederkranz Pfronten beeindruckte mit vier Jodlern, unterstützt von harmonischem Männergesang. Diese Mischung aus Tradition und Technik beherrschten auch die Sänger des Jugendchors Ostallgäu, die mit „Luminous Light of the Soul“ einen modernen Klassiker von Ola Gjello vortrugen. Dieses Stück, das in einer Gefängniszelle im 16. Jahrhundert entstand und die Sehnsucht nach Licht thematisiert, sorgte für emotionale Momente im Publikum.
Die Singgemeinschaft Schwabsoien, die über Generationen hinweg von der Familie Kirchdorfer geleitet wird, brachte gleich zwei Ensembles ins Konzert. Der Männerchor zeigte sich mit Opernauszügen von seiner besten Seite, während das Vokalensemble das Publikum mit A-Capella-Bearbeitungen unterhielt. Den krönenden Abschluss bildete ein gemeinsames Lied des ganzen Saals: „Das, was ich will, bist Du!“, eine klare Botschaft von Gemeinschaft und Musikfreude.
Ein weiteres Highlight war der Auftritt der Singgemeinschaft Stöttwang-Frankenried, geleitet von Robert Bosch. Ihr Chor strahlte genau das aus, was die ausgewählten Lieder thematisierten: Die Freude an der Musik, die Menschen verbindet und kulturelle Grenzen überwindet. Es wurde deutlich, dass Chormusik im Ostallgäu nicht nur ein Hobby, sondern ein wichtiger Teil des sozialen Lebens ist, der Generationen miteinander verbindet.
Insgesamt bewies das Jubiläumskonzert einmal mehr, wie tief verwurzelt die Chormusik in der Region ist und welche Freude sie den Menschen bringt. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.kreisbote.de.
