
Ein gewaltiger Stromausfall hat Kuba erneut in Dunkelheit gehüllt. Seit Freitagabend sind Millionen Menschen ohne Strom, was den zweiten Tag in Folge zu massiven Einschränkungen im Alltag führt. Laut dem staatlichen Versorger UNE sind nur etwa 1.500 Megawatt wieder verfügbar, was weniger als die Hälfte des normalen Strombedarfs zu Spitzenzeiten entspricht. Diese Panne wurde durch ein Problem an einem Umspannwerk ausgelöst und ist der vierte landesweite Blackout innerhalb von fünf Monaten auf der Insel, die rund zehn Millionen Einwohner zählt, wie vienna.at berichtet.
Die veraltete Infrastruktur Kubas ist ein ständiges Problem, das oft zu solchen Katastrophen führt. In der Hauptstadt Havanna sind derzeit nur 19 Prozent der Anschlüsse wieder mit Strom versorgt. Der Mangel an stabilem Strom stellt eine große Gefahr für lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser dar, die oft auf eigene Generatoren angewiesen sind. Viele Einwohner sind gezwungen, ihre Handys auf der Straße aufzuladen, wenn sie einen Stromanschluss finden, und sie kämpfen darum, Lebensmittel vor dem Verderben zu bewahren, indem sie nach Eis suchen, wie n-tv.de berichtet.
Regierung und Notfallmaßnahmen
Die kubanische Regierung führt die anhaltenden Stromausfälle auf das mehr als 60 Jahre bestehende Handelsembargo der USA zurück, welches die Öllieferungen aus dem Ausland erschwert. In verschiedenen Provinzen wurden Notfallsysteme aktiviert, doch viele Bürger müssen weiterhin in der Dunkelheit leben. Aktuell werden nur rund 200 Megawatt erzeugt, während der normale Strombedarf auf Kuba zu Spitzenzeiten um die 3.000 Megawatt beträgt. Angesichts der wiederkehrenden Blackouts ist die Wohnsituation für viele Menschen äußerst angespannt, und sie müssen regelmäßig mit stundenlangen Stromausfällen rechnen.
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