Gütersloh. In der digitalen Welt von heute ist es kaum zu fassen: Während 93,6 Prozent der Haushalte in Gütersloh über einen Breitbandanschluss mit mindestens 50 Mbit/s verfügen, gibt es immer noch dunkle Flecken, die im Internetzeitalter zurückgelassen wurden. Ein besonders frustrierendes Beispiel ist der Ortsteil Niehorst, wo die Internetverbindung für einige Bewohner zur echten Geduldsprobe wird.
Die BITel hat zwar kürzlich Glasfaser im Ortskern verlegt, doch nur wenige Meter weiter auf der Münsterlandstraße bricht die Geschwindigkeit dramatisch ein. Hier sinkt die Bandbreite von beeindruckenden 1.000 Mbit/s auf unter 30 Mbit/s – ein echter Schock für die Anwohner. Ralf Schrewe, der auf einem Hof außerhalb von Niehorst lebt, ist frustriert: „Die Höfe, die etwas weiter weg lagen, schauen wieder in die Röhre.“ An guten Tagen erreicht seine Leitung gerade einmal 6 Mbit/s, was die Nutzung digitaler Dienste zur Herausforderung macht.
Stundenlange Wartezeiten beim Hochladen
Die Realität für Schrewe ist ernüchternd: „Für einen Upload von 500 Megabyte brauche ich manchmal gut drei Stunden.“ Während andere mühelos Filme streamen oder an Videokonferenzen teilnehmen, bleibt ihm nur der langsame Weg über USB-Stick und Auto. Die Hoffnung auf Besserung hat er fast aufgegeben: „Bis sich bei uns was tut, sind wir alle alt und grau.“ Trotz der hohen Kosten für den Netzausbau in dünn besiedelten Gebieten sieht er Alternativen wie 5G-Router oder Starlink-Terminals als mögliche Lösungen.
Die Stadt Gütersloh hat auf die Beschwerden reagiert, jedoch gibt es noch keinen konkreten Plan für die betroffenen Gebiete. Carsten Schlepphorst, Beigeordneter für Digitalisierung, erklärt, dass sich die Stadt in der Netzplanungsphase befindet. Doch für Schrewe und seine Nachbarn bedeutet das: Geduld ist gefragt, während sie weiterhin mit unzureichenden Internetgeschwindigkeiten kämpfen müssen.