Neuruppin. In der Region Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und Prignitz gibt es aktuell eine Vielzahl von unbesetzten Ausbildungsplätzen. Hunderte Stellen bleiben nach dem Start des neuen Lehrjahres vakant, während viele Jugendliche noch auf der Suche nach der richtigen beruflichen Perspektive sind. Die Agentur für Arbeit in Neuruppin sieht hier ein großes Potential und plant, diese Situation mit einer Schluss-Offensive anzugehen.
Stefan Dirkes, der operative Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, stellt klar, dass in zahlreichen Branchen und Berufen auch weiterhin die Möglichkeit besteht, Verträge abzuschließen. Jugendliche können bis Ende Oktober in die Ausbildung einsteigen, was den Beteiligten eine wertvolle Gelegenheit bietet, eine passende Lehrstelle zu finden.
Vielfalt der Ausbildungsplätze
Das Lehrstellen-Portal der Agentur für Arbeit zeigt, dass das Angebot an freien Ausbildungsplätzen sehr breit gefächert ist. Von Einzelhandel über Metallbau bis hin zu Gastronomie und Tischlerei – die Möglichkeiten sind vielfältig, obwohl das neue Schuljahr schon läuft. In Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie den Handwerkskammern in der Region werden verschiedener Aktionstage organisiert, um den direkten Kontakt zwischen Arbeitgebern und interessierten jungen Menschen zu fördern.
Diese Tage sollen den Jugendlichen nicht nur die Gelegenheit geben, die Berufe kennenzulernen, sondern auch, direkt mit Ausbildungsbetrieben zu sprechen. Die Arbeitsagentur betont, dass das Ziel darin besteht, die offenen Lehrstellen „passgenau“ zu besetzen. Robert Wüst, der Präsident der Handwerkskammer Potsdam, ermutigt Eltern und Jugendliche, diese Chance zur Nachvermittlung zu nutzen.
Das Ausbildungsportal der Handwerkskammer bietet aktuell rund 800 freie Lehrstellen in 67 Ausbildungsberufen in Westbrandenburg an. Insbesondere in Zeiten eines steigenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften sind solche Stellen äußerst wertvoll. Wüst hebt hervor, dass das Handwerk zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten bietet, vom Azubi über den Gesellen bis hin zum Meister und sogar zum eigenen Unternehmen.
Die Aktionstage sind eine hervorragende Gelegenheit für Jugendliche, persönliche Beratungsgespräche zu führen und sich über ihre beruflichen Möglichkeiten zu informieren. IHK-Präsidentin Ina Hänsel hebt hervor, dass viele lokale Firmen bereit sind, junge Menschen auszubilden – oft direkt vor der Tür. Dies sei eine Gelegenheit, die nicht unterschätzt werden sollte.
Angesichts der demografischen Entwicklung stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, geeignete Nachwuchskräfte zu finden. Selbst die Betriebe, die aktiv um junge Leute werben, kämpfen oft darum, geeignete Lehrlinge zu gewinnen.
Die ersten Aktionstage finden bereits bald statt. Am Montag, 14. Oktober, von 10 bis 15 Uhr gibt es ein Treffen für den Landkreis Oberhavel in der Agentur für Arbeit Oranienburg. Der zweite Aktionstag ist für Donnerstag, 17. Oktober geplant, von 13 bis 17 Uhr in der Agentur für Arbeit Neuruppin und in der Agentur für Arbeit Perleberg für den Landkreis Prignitz. Hier sind die Jugendlichen herzlich eingeladen, ohne vorherige Anmeldung vorbeizukommen und sich beraten zu lassen, auch gerne in Begleitung ihrer Eltern.
Für weitere Informationen steht die Berufsberatung unter der Telefonnummer 0800/4 55 55 00 zur Verfügung. Diese Initiativen sind ein wichtiger Schritt, um die Kluft zwischen verbleibenden Ausbildungsplätzen und Jugendlichen, die noch auf der Suche sind, zu schließen, und könnten dazu beitragen, das Fachkräfteproblem in der Region zu entschärfen.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um den Bedürfnissen sowohl der Betriebe als auch der jungen Menschen gerecht zu werden.