Im Pferdesport kommen manchmal unverhoffte Wendungen. Jüngst gelangte der Dressurhengst D’avie, ehemals unter dem Besitzerpaar Thomas und Lisa Müller, ins Rampenlicht. Trotz seiner beeindruckenden Leistungen als zweifacher Weltmeister der jungen Pferde, blieb der erhoffte Durchbruch im Turniersport bisher aus. Nun soll die renommierte Reiterin Isabell Werth, eine Legende im Dressursport, dem talentierten Hengst mehr Selbstvertrauen geben und ihm zu neuen Höhen verhelfen.
Die Müllers hatten große Hoffnungen gesetzt, als sie D’avie 2021 kauften. Der Hengst wurde für mehrere Millionen Euro geschätzt und ist bekannt für seinen markanten Galopp und die herausragende Hinterhand. Diese Eigenschaften faszinierten auch den Fußballstar Thomas Müller, der zu Beginn vor Freude über das neue Pferd nur schwärmte. Doch bald erkannte er, dass der Erfolg im Pferdesport oft kniffliger ist als im Fußball, wo man für die Tore sorgt. Pferde haben einen eigenen Kopf und unterliegen am Wettkampftag oft ganz anderen Regeln, als man sie im Training kennt.
Der Wechsel zu Isabell Werth
Nachdem die Erfolge auf sich warten ließen, entschlossen sich die Müllers, die Olympiasiegerin Werth um Hilfe zu bitten. In einer neuartigen Kooperation ritt sie den Hengst kürzlich bei einem Turnier in Hagen und erzielte dort bemerkenswerte Ergebnisse: ein zweiter Platz gefolgt von einem Sieg. Werths Erfahrung könnte der Schlüssel sein, um D’avies Potenzial endgültig zur Entfaltung zu bringen.
„Es geht um Kleinigkeiten“, sagt Lisa Müller über die Herausforderungen im Umgang mit ihrem Herzenspferd. D’avies Verhalten im Wettkampf ist oft nicht mit demjenigen im Training vergleichbar, was ihn zu einem speziellen Problemfall macht. „Er gibt sich in allem Mühe“, merkt sie an, weist jedoch darauf hin, dass „Überehrgeiz“ ihn manchmal behindert. Das sind kritische Eigenschaften, die es im Wettkampf zu überwinden gilt.
Lisa war bisher die Reiterin von D’avie und ist sich bewusst, dass Werth aufgrund ihrer umfangreichen Routine und Erfahrung in der Lage ist, dem Hengst mehr Sicherheit zu geben. Besonders die Piaffe, die in den Wettbewerben manchmal „wackelig-dackelhaft“ wirkt, könnte erheblich profitieren von Werths Expertenwissen. Müller äußerte ihre Dankbarkeit für Werths Unterstützung, die ihr und D’avie möglicherweise den entscheidenden Vorteil im Wettkampf bringen könnte.
Zukunftsaussichten für D’avie
D’avie ist mittlerweile zwölf Jahre alt und muss sich nun beeilen, um die beiden Jahre verspäteten Wettbewerbsleistungen aufzuholen. Das letzte Turnier bescherte ihm nicht die erhoffte Top-Platzierung, was letztendlich zu einem Fahrerwechsel führte. Dieser Schritt, die Reiterin zu ändern und mit Werth zu arbeiten, wurde auch von der Nationaltrainerin Monica Theodorescu begrüßt, die das hohe anzulegende Investitionsniveau der Müllers in D’avie anerkannte. „Man muss ihnen Zeit geben“, sagte sie, als sie die Situation analysierte.
Der nächste Schritt in der Karriere von D’avie steht bereits in den Startlöchern. Die Müllers hoffen, das Turnier haben sie in Hagen bei Osnabrück nicht das letzte sein wird, an dem sie mit Werth zusammenarbeiten. Nach den Erfolgen könnten sie gemeinsam entscheiden, wie es in Zukunft für D’avie weitergeht, und inwiefern Lisa Müller ihn weiterhin auf Turnieren reitet. Das Potenzial des Pferdes bleibt ungenutzt, doch die neue Partnerschaft mit Werth könnte der Beginn einer erfolgreichen Wendung sein, die die Erwartungen des Paares erfüllen könnte.
Zuletzt wurde D’avies züchterische Perspektive ebenfalls beleuchtet, denn bei Gut Wettlkam wird nicht nur trainiert, sondern auch gezüchtet. Eine Portion gefrorenes Saatgut dieses talentierten Hengstes kann für jede Züchterin und jeden Züchter interessante Möglichkeiten bieten, wenn sie ein Stück von D’avies Erbe in ihren Ställen haben möchten. Doch vorerst liegt der Fokus auf dem Dressursport, wo man mit der richtigen Strategie sowohl den Hengst als auch die Ambitionen der Müllers wieder zum Blühen bringen möchte.
Das Geschehen um D’avie ist ein spannender Blick auf die Dynamiken im Pferdesport und die Herausforderungen, die sowohl Reiter als auch Pferd meistern müssen. Wie sich die weitere Zusammenarbeit zwischen den Müllers und Isabell Werth entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Das Potenzial von D’avie könnte in den nächsten Monaten unter Werths Anleitung aufblühen. Für mehr Informationen zu dieser aufregenden Geschichte, siehe den Artikel auf lomazoma.com.