Rathenow: Ein Arzt, der schwere Vorwürfe gegen sich ertragen muss, bleibt nach wie vor in seiner Praxis tätig. Trotz massiver Anschuldigungen, darunter verbale Übergriffe und körperliche Attacken, gibt es kein Berufsverbot für den Mediziner. Am Dienstag, dem 29. Oktober, verrichtete er ohne Unterbrechung seine Arbeit. Betroffene Patienten und eine ehemalige Auszubildende haben ihre Stimmen erhoben und Anzeige erstattet. Was wird nun aus diesen schwerwiegenden Vorwürfen?
Die Ärztekammer Brandenburg und das Sozialministerium klären derzeit die Vorfälle. Ob es bald Ergebnisse gibt, bleibt ungewiss, denn die Untersuchungen ziehen sich in die Länge. Laut der stellvertretenden Pressesprecherin der Ärztekammer, Kirsten Ohlwein, könnten die Prüfungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Von den insgesamt acht Patientenbeschwerden, die zwischen Juli 2023 und August 2024 eingereicht wurden, hat der beschuldigte Arzt bislang keine Stellungnahme abgegeben.
Stellungnahme der Ärztekammer bleibt aus
Aktuell kursieren viele Fragen: Was geschieht, wenn der Arzt nicht antwortet? Die Ärztekammer hat die Möglichkeit, über die bestehenden Unterlagen zu entscheiden, ohne eine Rückmeldung abzuwarten. Die Konsequenzen könnten von einer Einstellung des Verfahrens bis hin zu einer Vorlage an den Berufsordnungsausschuss reichen. Marem Mamakaeva, die ehemalige Auszubildende, ist frustriert darüber, dass der Arzt trotz der schwerwiegenden Vorwürfe weiterhin Patienten behandelt. Sie schildert, dass der Arzt ihr nach einem Vorfall im Wartezimmer auf den Rücken geschlagen habe und die Folgen sichtbar waren. „Die Vorfälle müssen schnell geklärt werden. Jetzt arbeitet er ja einfach weiter mit Patienten“, so Mamakaeva, die mittlerweile einen neuen Ausbildungsplatz gefunden hat und nicht mehr in die Rathenower Praxis zurückkehren möchte.
Während die Ermittlungen noch laufen und die betroffenen Stimmen sich immer lauter Gehör verschaffen, bleibt unklar, wie lange dieser Zustand noch andauern wird. Die Geduld der Betroffenen wird auf eine harte Probe gestellt, während der beschuldigte Arzt weiterhin im Rampenlicht steht und seiner Arbeit nachgeht, ohne sich den Fragen der Presse zu stellen.