Elsholz. In der beschaulichen Gaststätte Lindenschänke im Beelitzer Ortsteil Elsholz hat der mutige Sprengmeister Mike Schwitzke am Freitagabend, dem 8. November, von seinem aufregenden Alltag berichtet. „Für mich ist das ein ganz normaler Job“, erklärt der 52-Jährige bescheiden, während er über seine beeindruckende Karriere spricht. Seit April 2012 hat Schwitzke unzählige Bomben entschärft und gesprengt sowie gefährliche Munition in Potsdam, Potsdam-Mittelmark, im Havelland und in Brandenburg an der Havel beseitigt. Trotz der abnehmenden Zahl an Bomben bleibt seine Arbeit unverändert wichtig, denn auch gemeldete Munitionsfunde und die Sicherstellung munitionsfreier Baugrundstücke gehören zu seinen Aufgaben.
Im Jahr 2024 wurden in Brandenburg bereits vier Großbomben entdeckt, alle im Havelland, und zehnmal wurde Munition vor Ort gesprengt. Schwitzke hat kürzlich eine zehn Kilogramm schwere russische Bombe im Wald von Fichtenwalde gesprengt. Eine seiner größten Herausforderungen war die Sprengung einer englischen 500-Kilogramm-Bombe im Jahr 2020, die ihn bis in die frühen Morgenstunden beschäftigte. „Wir müssen oft improvisieren“, sagt er und betont, dass die Sicherheit immer an erster Stelle steht. Bei explosiven Funden in dicht besiedelten Gebieten wird oft die Sprengung bevorzugt, um das Risiko einer Explosion zu minimieren.
Die Herausforderungen der Kampfmittelbeseitigung
In Potsdam-Mittelmark gab es 2024 bereits 48 Munitionsfunde, darunter auch in Beelitz und Stahnsdorf. Schwitzke und sein Team, bestehend aus drei Kollegen, sind dafür verantwortlich, dass die Region sicher bleibt. „Wir beziehen unseren Nachwuchs seit Jahren vor allem über die Bundeswehr“, erklärt der Sprengmeister, der nach seiner Ausbildung als Betriebsschlosser und seinem Wehrdienst zur Kampfmittelbeseitigung kam. Seine Arbeit erfordert nicht nur technisches Wissen, sondern auch eine Menge Mut und Entschlossenheit, denn jeder Tag birgt neue Risiken.
Die Gefahren, die mit der Arbeit als Kampfmittelbeseitiger verbunden sind, sind nicht zu unterschätzen. „Wenn man seine Hausaufgaben macht, ist man am Abend auch immer wieder zurück bei seiner Familie“, sagt Schwitzke, der stets eine Miniatur der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, bei sich trägt. Er ist stolz auf seine Arbeit und die Verantwortung, die er trägt, um die Menschen in seiner Umgebung zu schützen.
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