Berlin (ots)
Die Pharmaindustrie schlägt Alarm – die Kostenprognosen des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) zur neuen vierten Klärstufe im Rahmen der EU-Kommunalabwasser-Richtlinie (KARL) stehen massiv in der Kritik! Pharma Deutschland hat eine brisante Analyse veröffentlicht, die auf drastische Diskrepanzen zwischen den VKU-Schätzungen und den realen Bau- und Betriebskosten hinweist.
Die VKU-Studie schätzt die Kosten zwischen 0,40 und 2,60 Euro pro Kubikmeter Abwasser, abhängig von der Klärwerksgröße. Doch die Realität sieht anders aus: Die von Pharma Deutschland geprüften Projekte zeigen bereits Baukosten von bis zu 3,91 Euro pro Kubikmeter! Was ist hier los? Die Studie könnte sich als ein rein theoretisches Papier entpuppen – mit einem gnadenlosen Realitätscheck!
Erhebliche Kostenlücken aufgedeckt
Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, lässt keinen Zweifel daran, dass die VKU-Prognosen in der Luft hängen: „Die aktuellen Prognosen des VKU verkennen die tatsächliche finanzielle Belastung.“ Die Schlussfolgerung ist eindeutig: während der VKU für den Aufbau von 570 Klärwerken mit 4 Milliarden Euro rechnet, könnte der tatsächliche Betrag auf schockierende 10,5 Milliarden Euro anwachsen – über das Doppelte! Ein echtes Desaster für die Budgetplanung.
Angesichts dieser alarmierenden Situation fordert die Pharmaindustrie die Bundesregierung zum Dialog auf. „Um teuren und nachhaltigen Schaden für die Pharmaindustrie und die Arzneimittelversorgung abzuwenden, müssen die Bedenken der Industrie ernst genommen werden,“ erklärt Brakmann. Die Zeit drängt, und der Druck auf die Politik steigt!
Kritik an der Finanzierung der vierten Klärstufe
Die neue Richtlinie verpflichtet Hersteller von Humanmedikamenten und Kosmetika, mindestens 80 Prozent der Kosten zur Einrichtung der vierten Klärstufe zu tragen. Dies könnte sich als untragbare Belastung herausstellen – und das nicht nur für die Pharmaunternehmen, sondern auch für die Verbraucher. Die Branche ist in Aufruhr, und es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese dramatischen Warnungen reagieren wird.
Die Krux der Situation: Die EU-Kommission hat die überarbeitete Richtlinie im November 2024 endgültig bestätigt. Jetzt müssen die Mitgliedstaaten handeln – und die Pharmaindustrie drängt darauf, in diesen Prozess einbezogen zu werden. Die Frage bleibt: Wird die Bundesregierung die alarmierenden Fakten anerkennen und auf die Branche hören, oder wird es zu einer massiven finanziellen Belastung für alle Beteiligten kommen?