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Bückeburg. Im laufenden Kokain-Prozess wird einem Belastungszeugen vorgeworfen, von mehreren Männern brutal zusammengeschlagen worden zu sein. Am Dienstag berichtete die Frau des mutmaßlichen Opfers vor dem Landgericht in Bückeburg und bestätigte die vorherige Darstellung ihres Mannes. Laut ihrer Aussage soll ein Familienangehöriger der beiden Angeklagten den 48-jährigen Bückeburger an einem Tag im Dezember zu einem Treffen einbestellt haben. „Dann habe ich gesehen, dass ein Krankenwagen weggefahren ist“, erklärte die 40-Jährige.
In ihrer Schilderung beschreibt sie, dass ihr Mann von „zwei oder drei Maskierten zusammengeschlagen“ wurde und dabei auch „Flaschen über den Kopf gekriegt“ habe. Am Abend des Vorfalls sei dieser Täter, den sie als Verwandten der Angeklagten identifiziert hat, vor ihrem Haus aufgetaucht und habe „rumgegrölt und Sturm geklingelt“, nachdem er zuvor „die ganze Zeit Telefonterror gemacht“ habe.
Vorwürfe gegen die Angeklagten
Der 48-Jährige und seine Frau sind laut Berichten in einem Verein tätig, der in dem Lokal am Unterwallweg ansässig war, in dem die Brüder mit Drogen gehandelt haben sollen. Staatsanwalt Lukas Veith hat die Vermutung geäußert, dass die beiden Angeklagten tatsächlich diesen Verein betrieben haben und der 48-Jährige lediglich als Strohmann fungierte. Er selbst gibt an, in dem Vereinsheim regelmäßig Kokain erworben zu haben, sogar noch nach einer Großrazzia, die Mitte April 2024 stattfand. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, in insgesamt 427 Fällen mit Kokain gehandelt zu haben.
Hintergrund des Übergriffs könnten zwei Strafbefehle über Geldstrafen von 2400 beziehungsweise 3600 Euro sein, die dem Paar auferlegt wurden, da sie illegal Geldspielautomaten betrieben haben sollen. Darüber hinaus war die Einziehung von 93.000 Euro angedroht worden, die in Verbindung mit den Automaten stehen. Der Hauptbelastungszeuge, ein 58-jähriger Mann aus Hessisch Oldendorf, gibt an, über zwei Jahre hinweg für etwa 100.000 Euro Kokain in dem Lokal gekauft zu haben. Aufgrund von Zweifeln an seiner finanziellen Lage gab es Kritik an seiner Aussage.
Ermittlungen und Razzien im Landkreis Schaumburg
Parallel zu den Entwicklungen im Prozess gab es im Landkreis Schaumburg eine Großrazzia gegen mutmaßliche Drogenhändler. Diese Aktion der Polizei richtete sich gegen zwölf Beschuldigte im Alter zwischen 19 und 50 Jahren, denen mehr als 400 Drogenvergehen vorgeworfen werden. Zwei Verdächtige befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Bei den Durchsuchungen in Bückeburg, Rinteln und Luhde sowie in benachbarten Städten wurden unter anderem ein Sportwagen, fünf Geldspielautomaten und über 21.000 Euro Bargeld beschlagnahmt, was in einem Artikel von ndr.de berichtet wurde.
Der Prozess geht weiterhin, das Ende ist noch nicht in Sicht.
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