In einem alarmierenden Vorfall wurde ein mutmaßlicher Anhänger des Islamischen Staates (IS) in Berlin festgenommen, der angeblich einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant hatte. Die Festnahme erfolgte auf Anweisung der Bundesanwaltschaft, die sich mit Fällen von islamistisch motiviertem Terrorismus beschäftigt. Experten und Behörden zeigten sich besorgt über die steigende Gefährdung von diplomatischen Einrichtungen in Deutschland, insbesondere angesichts der jüngsten antisemitischen Vorfälle im Land.
Die Bundesanwaltschaft hat einem Libyer vorgeworfen, einer ausländischen terroristischen Vereinigung Unterstützung geleistet zu haben. Laut einer Sprecherin der deutschen Anklagebehörde bestätigten die Botschaftsvertreter die Existenz eines konkreten Anschlagsplans. Die Erstmeldung über die Festnahme kam von der "Bild"-Zeitung, die den Einsatz in Bernau bei Berlin beschrieben hat, einer Stadt nördlich der Hauptstadt.
Durchsuchungen & Sicherheitsmaßnahmen
Die Wohnung des Verdächtigen wurde in Bernau durchsucht, zudem fanden im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, weitere Durchsuchungen statt. Dort wurde eine nicht tatverdächtige Person befragt, und mögliche Beweise wurden gesichert. Es wird berichtet, dass die deutschen Sicherheitsbehörden durch einen spezifischen Hinweis ausländischer Geheimdienste auf den Verdächtigen aufmerksam wurden.
Nach Informationen war der Libyer anscheinend auf die israelische Botschaft in Berlin aus. Ob er dies mit Waffen oder Sprengstoff tun wollte, ist derzeit unklar. Es gibt Hinweise darauf, dass er nach dem tatsächlichen Anschlag zu seinem Onkel nach Sankt Augustin flüchten wollte. Der Onkel, der als Zeuge gilt, wurde von den Behörden nicht beschuldigt.
Bedrohungslage und politische Reaktionen
Ron Prosor, der israelische Botschafter in Deutschland, sprach von einer erhöhten Gefährdung für die Mitarbeiter der Botschaft. Er lobte die Sicherheitskräfte für ihre schnelle Reaktion, um die Sicherheit der diplomatischen Vertretung zu gewährleisten. Ses Aussagen verdeutlichten die Ernsthaftigkeit der Bedrohung: "Der muslimische Antisemitismus beschränkt sich nicht auf hasserfüllte Rhetorik, sondern fördert den weltweiten Terrorismus", erklärte Prosor.
Der festgenommene Libyer wird voraussichtlich am Sonntag einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe vorgeführt, der darüber entscheiden muss, ob der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen wird. In den letzten Monaten hat die Zahl anti-israelischer und antisemitischer Vorfälle in Deutschland besorgniserregend zugenommen, vor allem nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Generalbundesanwalt Jens Rommel betonte vor kurzem, dass islamistisch motivierter Terrorismus eine der Hauptgefahren für Deutschland darstellt. Von über 700 Ermittlungsverfahren aus dem Bereich des Terrorismus betrifft ein großer Teil, nämlich knapp 500, diesen gefährlichen Extremismus. Dies zeigt, dass die Behörden gut informiert und vorbereitet sind, doch die Herausforderungen bleiben enorm.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall und seinen Hintergründen kann sich die interessierte Öffentlichkeit auf die Berichterstattung von www.nau.ch beziehen.
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