In Bergen auf der Insel Rügen stehen die Behörden vor einer Herausforderung: Die Bismarck-Eiche, ein beliebtes Naturdenkmal und Treffpunkt für Jugendliche, wird zunehmend zum Schauplatz von Lärmbelästigung und Vermüllung. Die Eiche ist nicht nur ein geschätzter Schattenspender in den Sommermonaten, sondern auch ein Ort, an dem sich viele Jugendliche während ihrer Pausen versammeln.
Jedoch ist die häufige Ansammlung der jungen Leute für die Stadtverwaltung ein Problem. Bürgermeisterin Anja Ratzke äußerte kürzlich Bedenken hinsichtlich der Rücksichtslosigkeit, mit der die Jugendlichen den Platz hinterlassen. „Kippen, Glasscherben und Müll sind allgegenwärtig, obwohl ausreichend Mülleimer vorhanden sind“, so Ratzke. Diese Situation hat bereits mehrere Maßnahmen der Stadt zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sauberkeit nötig gemacht.
Vorgeschlagene Maßnahmen
Die Stadtverwaltung hat einen kommunalen Ordnungsdienst ins Leben gerufen, um präventiv gegen diesen Trend vorzugehen. „Frühzeitige Kontrollen sollten größere Menschengruppen abhalten und das Verhalten der Anwesenden beeinflussen“, erklärte Ratzke weiter. In der Vergangenheit wurden bereits Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie Polizeikräfte zum Einsatz gerufen, was jedoch bisher ohne bleibenden Erfolg blieb.
Für die Verantwortlichen ist es wichtig, die Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum zu gewährleisten. So betont Ratzke: „Der kommunale Ordnungsdienst wird eine Anlaufstelle für Bürger sein und präventiv tätig werden.“ Dieser soll auch dafür sorgen, dass Gesetze wie das Jugendschutzgesetz und die Straßenreinigungssatzung eingehalten werden.
Die Meinungen in der Nachbarschaft sind geteilt. Während einige Anwohner den Jugendlichen einen anderen Ort zur Verfügung stellen möchten, gibt es auch Stimmen, die darauf bestehen, dass der Platz nicht für solche Versammlungen genutzt werden sollte. „Die Nähe zum Krankenhaus erfordert eine ruhige Umgebung“, sagt eine Anwohnerin. Ein Nachbar sieht hingegen die Notwendigkeit, den Jugendlichen einen Platz zu bieten und denkt, dass es wichtigere Probleme in anderen Stadtteilen gebe.
Auch die Fraktion „Zukunft für Bergen“ sieht die Lösung nicht einfach in der Einrichtung eines kommunalen Ordnungsdienstes. Mirko Plötz äußert: „Wir sollten darüber nachdenken, den Jugendlichen durch ein Nachbarschaftszentrum ein alternatives Angebot zu schaffen, anstatt sie zu kriminalisieren.“
Die Diskussion über Ordnung und Sauberkeit um die Bismarck-Eiche geht also weiter, während die Stadt versucht, Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Bürger als auch den Lebensgewohnheiten der Jugendlichen gerecht werden.
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