Am 10. Oktober 2024 fand in St. Wolfgang ein auffälliger Gartlertag statt, der sowohl Hobbygärtner als auch zahlreiche Besucher anlockte. In der Goldachhalle und auf dem benachbarten Schulgelände präsentierte der örtliche Gartenbauverein vielfältige Erzeugnisse, wobei der Apfel im Mittelpunkt der Veranstaltung stand. Ein wahres Korso von königlichen Vertreterinnen, sieben an der Zahl, unterstrich die Bedeutung des Ereignisses, während hunderte von Interessierten die bunte Vielfalt der ausgestellten Produkte bewunderten.
Dieses Jahr lag der thematische Fokus teilweise auf den Bienen und anderen nützlichen Insekten, jedoch hatte der Apfel, in all seinen Variationen, die Hauptrolle inne. Die Besucher konnten Probierstücke in Form von Saft, Most, Likör, Chips und vielen köstlichen Backwaren genießen, einschließlich dem verzweigten Klassiker „Apfel-Kiache“.
Königinnen und Experten im Einsatz
Wenn es um die Varietäten des Apfels geht, so waren die Beschreibungen ebenso vielfältig wie die Sorten selbst. Der Prinz Albrecht von Preußen ist zwar klein, aber gilt als besonders aromatisch, während der Lohrer Rambur für seine krumme Form bekannt ist. Unter den Fachleuten befanden sich außerdem fünf Pomologen, die Besucher und deren mitgebrachte Äpfel begrüßten und die verschiedenen Sorten bestimmten. Die Warteschlangen vor deren Stand zeigten, wie groß das Interesse an diesen Fruchtkennern war.
Eine spezielle Kreation, die der Gartenbauverein anbot, war der „Pfarrer Hackl“. Obwohl dies keine offizielle Bezeichnung ist, wird dieser Apfel nach Expertenmeinung als eine Form des bekannten „Jona Gold“ eingestuft. Diese Sorte erinnert an den ehemaligen Pfarrer, einen begeisterten Obstbauer, der in seiner Zeit vielen Bäumen neues Leben einhauchte. Die Versteigerung der „Hackl-Äpfel“ erwies sich als großer Erfolg, und es wurden neben Boskoop auch viele andere beliebten Sorten verkauft.
Besonders begehrt waren auch die frisch gepressten Säfte der St. Wolfganger Apfelküche. Am Stand wurde klargestellt, dass bis zur Apfel-Halbzeit bereits etwa 100.000 Liter Saft abgefüllt worden waren, mit einer täglichen Produktion von bis zu 6.000 Litern. Wer auf den Geschmack dieser regionalen Produkte kommen wollte, konnte sie im örtlichen Regiomarkt oder im Gasthaus Wenzinger in Lengdorf kaufen.
Gemeinschaft und Aktivitäten
Neben den köstlichen Äpfeln und deren Produkten war der Gartlertag eine Plattform der Gemeinschaft. Die Mitglieder des Gartenbauvereins waren durchweg aktiv, beim Vorführen von Sauerkraut-Herstellung oder beim Beantworten von Fragen zu Obstbaum-Pflege. Für viele Besucher wurde der Gartlertag damit zu einem unvergesslichen Erlebnis, wo nicht nur das Gärtnern, sondern auch das Miteinander im Vordergrund stand.
Der St. Wolfganger Bürgermeister, Ullrich Gaigl, äußerte in seiner Ansprache seine Freude über die Begeisterung für das Gärtnern in der Region. „Hier wachsen nicht nur Pflanzen, sondern auch Freundschaften“, betonte er, während er über die positive Atmosphäre der Veranstaltung sprach.
Mit über 700 Mitgliedern zählt der Gartenbauverein zu den größten seiner Art im Landkreis. Die Apfelkönigin, Martina Sperr, wird bis zum nächsten Gartlertag im Jahr 2025 ihre Krone tragen und hat auf ihrem Weg mehr als 5.200 Kilometer zurückgelegt. Ihre Hingabe und die der anderen Beteiligten machten diesen Gartlertag zu einem Erfolg, der weit über die Grenzen von St. Wolfgang hinaus bekannt ist. Die Vorfreude auf die nächste Ausgabe im Jahr 2025 ist bereits spürbar.