Regensburg ist derzeit mit einem schwierigen Thema konfrontiert: Das Obdachlosenkonzept, das bereits im Jahr 2022 ins Leben gerufen wurde, zeigt Fortschritte, doch die marode Notwohnanlage in der Aussiger Straße bleibt weiter bestehen. Astrid Freudenstein, die Sozialbürgermeisterin und Mitglieder der CSU, macht deutlich, dass es sich hierbei um eine Herausforderung handelt, die nicht die Hauptbeschäftigung des Sozialamts darstellt, aber dennoch viel öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Der Regensburger Stadtrat entschied 2022, die zentrale Notwohnanlage durch ein dezentrales Konzept zu ersetzen, das jedoch vor allem aufgrund eines Mangels an geeigneten städtischen Grundstücken bereits stark in der Kritik steht. Die Sorgen über die mangelnde Umsetzbarkeit wurden erneut laut, als zuletzt berichtet wurde, dass die Marodeleite der aktuellen Notwohnanlage möglicherweise noch länger bestehen bleibt, als ursprünglich geplant.
Aktuelle Situation in der Notwohnanlage
In der Aussiger Straße leben derzeit 184 Menschen, von denen über die Hälfte, konkret 96 Personen, minderjährig sind. Die Lebensbedingungen in der Anlage lassen zu wünschen übrig: von Schimmelbefall bis hin zu miserablen Heizmöglichkeiten ist die Notwendigkeit eines baldigen Wandels offensichtlich. Ein neues Chancenhaus in Kumpfmühl, das voraussichtlich im Herbst 2025 bezugsfertig sein soll, bietet einen kleinen Lichtblick, da hier etwa 20 Familien eine Chance erhalten sollen, wieder in den regulären Wohnungsmarkt integriert zu werden.
Ein weiteres Vorhaben, das sogenannte „Hüttendorf“, ein Konzept für alleinstehende suchtkranke Menschen, scheint jedoch nicht mehr realisierbar zu sein. Der dafür vorgesehene Standort konnte nicht gesichert werden, und Sozialbürgermeisterin Freudenstein erklärte, dass in diesem Bereich keine weiteren Anstrengungen unternommen werden. Dies zeigt die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Umsetzung eines umfassenden Obdachlosenkonzepts.
Fortschritte und Herausforderungen im Konzept
Während die sozialen Einrichtungen für Frauen, die dringend Notschlafstellen benötigen, Fortschritte machen – ein freier Träger plant, Anfang 2025 etwa 30 Plätze zur Verfügung zu stellen – bleibt die Gesamtlage angespannt. Ein Teil des Obdachlosenkonzepts umfasst die Bereitstellung von Einzelzimmern für schwer integrierbare Personen, die in einem seit Jahren leerstehenden Hochhaus bereitgestellt werden sollen. Dies wird als Teil des zukünftigen Flexi-Wohnens betrachtet, das in der kommenden Stadtratssitzung besprochen werden soll.
Die Diskussionen zwischen den politischen Parteien, vor allem zwischen SPD und CSU, verdeutlichen die Schwierigkeiten und die unterschiedlichen Ansichten über die beste Vorgehensweise zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit. Während einige Stadträte die bisherige Arbeit loben, äußert Alexander Irmisch von der SPD Bedenken und mahnt zur Vorsicht, keine Vergleiche zu ziehen über die Leistungen in der Vergangenheit. Eine klare Einigung scheint hier noch ausstehend.
Freudenstein hat sich für ihre Politik stark gemacht und geäußert, dass die Sozialverwaltung eine „Turbo-Turbo-Leistung“ beim Voranbringen des Obdachlosenkonzepts gezeigt habe und sich für eine rasche Schaffung von mehr Wohnraum einsetzt. Die Stadt müsse ihre Strategie überdenken und den Fokus auf die Schaffung größerer Wohneinheiten legen, um die dezentrale Unterbringung der Obdachlosen wirksam unterstützen zu können. Die Frustration in puncto Wohnungen und Grundstücke ist deutlich zu spüren und bleibt eine zentrale Herausforderung, die gelöst werden muss.
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