Main-Spessart

Asylbewerber warten auf Arbeit: Integration durch Ehrenamt in Gefahr!

In Main-Spessart kämpfen zahlreiche Asylbewerber, um ihre Lebensgrundlage zu sichern, während sie oft monatelang auf die ersehnte Arbeitserlaubnis warten. Matthias Schrimpf, Geograph und Flüchtlings- sowie Integrationsberater des Caritasverbands, stellt fest, dass viele Geflüchtete, abgesehen von Ukrainern, bis zu einem Jahr auf ihre Anhörung sowie Genehmigung warten müssen. Während dieser Zeit stehen Sprach- und Integrationskurse aufgrund überfüllter Wartelisten nicht zur Verfügung – teilweise bis zu sechs Monate und mehr.

Die Asylbewerber müssen sich während dieser frustrierenden Zeit mit Ungewissheit und Isolation auseinandersetzen. Eine Lösung könnten Arbeitsgelegenheiten sein, die für 80 Cent pro Stunde im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes angeboten werden. Bürgermeister Johannes Wagenpfahl von Gräfendorf hebt hervor, dass solche Tätigkeiten den Migranten helfen, ihre Fähigkeiten zu zeigen und gleichzeitig wertvolle Alltagserfahrungen zu sammeln. Diese arbeitsähnlichen Aufgaben sind jedoch nicht dazu gedacht, lokale Arbeitsplätze zu ersetzen, sondern fördern vielmehr die Integration und Struktur im Leben der Asylsuchenden.

Ehrenamtliche Möglichkeiten und Hürden

Zusätzlich zu den Arbeitsgelegenheiten haben viele Geflüchtete die Chance, sich ehrenamtlich zu engagieren. So unterstützt der Naturpark Spessart seit Jahren tatkräftig durch freiwillige Helfer. Geschäftsführer Oliver Kaiser betont, dass der Verein gezielt geflüchtete Menschen anspreche, da die Anzahl einheimischer Ehrenamtlicher stark zurückgegangen sei. Für Kaiser ist die Bezahlung von zwölf Euro pro Stunde für alle gleich – unabhängig von ihrer Herkunft.

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Dennoch gibt es erhebliche Hürden beim Zugang zu ehrenamtlichen Tätigkeiten. Schrimpf kritisiert die langwierige bürokratische Vorgehensweise, die es Asylsuchenden oft schwer macht, als Ehrenamtliche anerkannt zu werden. Markus Rill vom Landratsamt stellt klar, dass Geflüchtete unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus sich ehrenamtlich engagieren können, während Beratungsangebote über die Freiwilligenagentur EMiL und Integrationslotsen bereitstehen. Eine gute Möglichkeit, persönlich aktiv zu werden und gleichzeitig Freude zu bringen!

Quelle/Referenz
mainpost.de

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