Die Lage bei den Brucker Panthern wird zunehmend besorgniserregender. Nach einer neuen Niederlage gegen die TG Landshut ist das Team in einer schweren Situation, die durch eine Reihe von Verletzungen noch verschärft wird. Das Spiel endete mit 27:32 (13:12) und die Enttäuschung über die verlorenen Punkte ist für Trainer Martin Wild nur ein kleiner Teil des Problems, das seine Mannschaft derzeit belastet.
Es war ein schwieriges Spiel für die Panther, in dem die Verletztenliste anscheinend keine Grenzen kennt. Besonders kritisch war der Moment, als Fynn Lühr in der ersten Halbzeit mit seiner bereits angeschlagenen Schulter heftig auf dem Boden aufschlug und das Spielfeld nicht mehr eigenständig verlassen konnte. „Kein gutes Gefühl“, äußerte sich Wild besorgt, da er befürchtet, dass Lühr für mehrere Wochen ausfallen könnte. Dieses zusätzliche Verletzungspech trifft das Team hart, denn bereits Benedikt Kellner und Kilian Weigl mussten aufgrund von Verletzungen kürzertreten. Florian Bernhard wird voraussichtlich bis Weihnachten ausfallen, da er an einer angerissenen Patellasehne laboriert.
Torhüter unterstützt in der Not
Diese Krise bestätigt sich auch auf der Torwart-Position. Kai Kussmaul, der selbst mit der Situation hadert, reagierte mit Galgenhumor in Anbetracht der desolaten Lage: „Wenn das so weitergeht, darf ich nächste Woche auf der Linksaußen-Position versuchen, mein Bestes zu geben.“ Aktuell ist der Kasten nur deshalb besetzt, weil Michael Luderschmid seinen Rücktritt vom Rücktritt vollzogen hat und als Notlösung einspringt. Diese kurzfristige Lösung stellt sich jedoch als Puzzlestück in einem Gebilde dar, das weit unter seiner gewohnten Stärke spielt.
Zu Beginn der Partie schien die Teamchemie noch zu stimmen. Kussmaul war sofort im Spiel und konnte einige Chancen der Landshuter entschärfen. Doch technische Fehler, insbesondere beim Torabschluss, verhinderten eine klare Führung. „Hätten wir unsere Chancen genutzt, hätten wir mit drei, vier Toren in Führung gehen können“, bemerkte Kussmaul nach der ersten Halbzeit. Diese Opportunitätsverluste wurden den Bruckern sodann zum Verhängnis.
Die Brucker Spieler fanden sich zudem häufig in Situationen wieder, die unfaire Spielzüge zur Folge hatten. Die Temperspitze des Spiels wurde von den Landshutern bestimmt, die mit ihrer harten Gangart drei Spieler mit roten Karten verloren. Dies zu kompensieren, fiel den Bruckern erneut schwer, vor allem da nur Sebastian Meinzer dem körperlich robusten Spiel der Niederbayern die Stirn bot.
Martin Wild kritisierte nach der Begegnung die fehlende Umsetzung seines Spielkonzepts, nannte zahlreiche Defizite im Eins-gegen-eins und dem Torabschluss. Trotz dieser häufenden Probleme wollte er seinem geschwächten Team keinen Vorwurf machen, da der Einsatz stimmte und viele Spieler am Ende körperlich erschöpft waren. Mit weiteren Verletzungen und den gegenwärtigen Herausforderungen wird es für die Brucker Panther in den kommenden Wochen äußerst schwierig, im Kampf um die Plätze in der Liga den Anschluss zu halten. Die langfristigen Folgen dieser Krisensituation sind aktuell noch nicht abzusehen.www.merkur.de