(ra) Nach einer enttäuschenden dritten Verhandlungsrunde in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie schlägt die IG Metall Alarm! Massive Warnstreiks stehen bevor – und das in ganz Niederbayern! Die Arbeitgeber haben in den Verhandlungen kein besseres Angebot unterbreitet, was die Wut der Gewerkschaft weiter anheizt.
Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Landshut, Benjamin Freund, ist fassungslos! Er bezeichnet das Angebot der Arbeitgeber als „völlig unzureichend“. Freund erklärt, dass die Arbeitgeber lediglich 3,6 Prozent in zwei Stufen für die nächsten 27 Monate bieten – viel zu wenig und viel zu lange! Die erste Gehaltserhöhung von 1,7 Prozent soll erst im Juli 2025 erfolgen! „Das ist ein ‚mickriges Angebötchen‘, das nicht akzeptabel ist!“, so Freund weiter. Die IG Metall zieht jetzt die Konsequenzen und plant eine Reihe von Warnstreiks in der Automobilindustrie, bei Zulieferern und in der Kontraktlogistik, um den Druck auf den Arbeitgeberverband zu erhöhen.
Warnstreiks im Anmarsch!
Bereits am kommenden Montag wird es ernst: Die IG Metall ruft zu einem Warnstreik bei Mann und Hummel in Marklkofen auf! Ab 4 Uhr morgens legen die rund 350 Beschäftigten der Nachtschicht für eine Stunde die Arbeit nieder und stoppen die Produktion! Freund ist optimistisch und rechnet mit einer hohen Beteiligung: „Wir erwarten, dass alle Beschäftigten unserem Aufruf folgen und eine Stunde früher in den Feierabend gehen. Damit wird die gesamte Filterproduktion in Marklkofen stillstehen!“
Die IG Metall fordert für die 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie satte sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von nur zwölf Monaten! Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen um 170 Euro pro Ausbildungsjahr steigen. Auch soziale Verbesserungen für die unteren Entgeltgruppen stehen auf der Agenda. Freund betont: „Wir wollen die Kaufkraft stärken! Nur wer Geld hat, kann auch ausgeben!“ Weitere Warnstreiks sind für die gesamte Woche in Dingolfing, Marklkofen, Landshut, Ergolding, Velden, Moosburg und Degernpoint geplant. Die Lage spitzt sich zu! Wer wird am Ende den längeren Atem haben?