Der Getränkehersteller Coca-Cola hat angekündigt, über 500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen und gleich fünf Standorte zu schließen. Diese drastischen Maßnahmen zielen darauf ab, die Effizienz des Unternehmens inmitten eines hart umkämpften Marktes zu steigern. Die betroffenen Standorte umfassen den Produktions- und Logistikstandort in Köln sowie Logistikzentren in Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen. Von den 505 verlorenen Stellen sollen 207 an andere Standorte im Inland verlagert werden. Die Gewerkschaft NGG hat die Schließungen scharf kritisiert und spricht von „reiner Profitgier“.
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Coca-Cola-Werk in Knetzgau, im Landkreis Haßberge, das bereits seit 1978 existiert. Dieser Standort zählt zu den größten des Unternehmens in Deutschland und spielt eine zentrale Rolle in der Abfüllung von Erfrischungsgetränken für die Region Franken. Die Betriebsfläche umfasst beeindruckende 170.000 Quadratmeter, und täglich sind rund 500 Mitarbeiter im Einsatz, um die Produktion und den Versand der Getränke zu gewährleisten. Im Jahr 2022 allein wurden etwa 58 Millionen Getränkekisten von hier aus verschickt.
Aktuelle Situation in Knetzgau
Angesichts der angekündigten Schließungen fragen sich viele, ob auch das Werk in Knetzgau betroffen sein könnte. Coca-Cola-Sprecher Benedikt Gietmann stellte jedoch klar, dass der Standort von den Änderungen nicht betroffen ist. „Es gibt keinerlei Planungen in diese Richtung“, versicherte er am Mittwoch, dem 2. Oktober 2024. Darüber hinaus sollen in Knetzgau sogar neue Stellen geschaffen werden. „Wir werden zwei neue Stellen in der Logistik einrichten“, kündigte Gietmann an. Dies ist Teil einer größeren Strategie von Coca-Cola, in der bundesweit insgesamt 78 neue Jobs entstehen sollen.
Das Werk in Knetzgau fungiert nicht nur als Produktionsstätte, sondern zugleich auch als Logistikstandort. Von den hier gelieferten Getränken werden etwa 85 Prozent lokal produziert, während der Rest aus anderen Regionen kommt. Die Unternehmensleitung hatte erst 2020 in die Infrastruktur investiert und 20 Millionen Euro in ein neues Lager gesteckt. Diese Investitionen reflektieren das Engagement des Unternehmens für die Region und heben die zentrale Rolle des Standorts hervor.
In der Zwischenzeit gab es Proteste von Beschäftigten des Autozulieferers Preh in Bad Neustadt an der Saale, die gegen den dort geplanten Stellenabbau von 420 Arbeitsplätzen ankämpfen. Die Entwicklung zeigt, wie schwierig die Situation für viele Arbeitnehmer in der Branche geworden ist. Während Coca-Cola seine Pläne verfolgt, stehen viele Unternehmen unter Druck, Stellen zu streichen oder zu schließen, was zu Unsicherheit und Spannungen in der Arbeitswelt führt.
Auf die Frage, wie es vor diesem Hintergrund um die Perspektiven des Knetzgauer Werkes bestellt sei, wiederholte der Sprecher von Coca-Cola, dass dort keine Schließungen oder dergleichen geplant seien. „Wir schauen positiv in die Zukunft“, fügte er hinzu. Die betroffenen Arbeitnehmer und die Öffentlichkeit werden genau beobachten, wie sich diese Ankündigungen entwickeln und ob sie tatsächlich ein Schritt in die richtige Richtung für die Stabilität der Arbeitsplätze in der Region sind.
Eine umfassende Berichterstattung über die Auswirkungen der geplanten Standortschließungen und die Reaktionen darauf finden sich auf www.infranken.de.