Ein dramatisches Comeback für den Kramertunnel in Garmisch-Partenkirchen! Nach einem Jahr Stillstand, verursacht durch einen erbitterten Streit mit der alten Tunnelbaufirma, ist es endlich soweit: Ein neues Unternehmen hat den Zuschlag für die restlichen Arbeiten erhalten. Das Staatliche Bauamt im Weilheim gab am Montag bekannt, dass der Baukonzern Porr nun die Innenschale des Tunnels fertigstellen wird. Diese Entscheidung bringt frischen Wind in das Projekt, das für die Umfahrung des beliebten Urlaubsortes von großer Bedeutung ist.
Die alte Baufirma Bemo Tunneling hatte im vergangenen Jahr massive Nachforderungen in Höhe von rund 50 Millionen Euro geltend gemacht, was die Arbeiten ins Stocken brachte. Ursprünglich waren für den gesamten Tunnelbau Kosten von etwa 150 Millionen Euro eingeplant. Doch durch unerwartete Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und steigende Materialpreise wurde das Projekt erheblich teurer. Nach einem schockierenden Rückzug der Bemo-Arbeiter im Sommer 2023, nur wenige Meter vor der Fertigstellung, war eine neue Lösung dringend erforderlich.
Der neue Partner und die Zukunft des Kramertunnels
Mit dem neuen Partner Porr wird nun ein frischer Ansatz verfolgt. Der Tunnel, der mit 3609 Metern der längste Straßentunnel Bayerns sein wird, soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden. Die Arbeiten an der Fahrbahn und der komplexen Betriebstechnik folgen nach der Innenschale. Trotz der Turbulenzen bleibt das Bauamt optimistisch, dass die Gesamtkosten von 365 Millionen Euro realistisch sind. Währenddessen plant die Behörde bereits die nächste Umfahrung für den Ortsteil Partenkirchen, die möglicherweise bis 2030 in Betrieb genommen wird. Der Kramertunnel wird somit nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein zentrales Element für die Verkehrsanbindung der Region.