Kardinal Reinhard Marx hat am Allerseelentag in München eine eindringliche Botschaft über den Umgang mit dem Tod verkündet! In einer bewegenden Ansprache im Münchner Liebfrauendom betonte er die immense Bedeutung der Trauerpastoral für unsere Gesellschaft. „Das Niveau einer Zivilisation misst sich am Ende am Umgang mit Sterben und Tod“, erklärte der Erzbischof von München und Freising. Er sprach während eines Requiems für die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe des alten Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising am 2. November und stellte klar, dass der Umgang mit Trauer und Verlust zu den zentralen pastoralen Aufgaben zählt.
In seiner Ansprache hob Kardinal Marx das neu eröffnete Trauerpastorale Zentrum am Münchner Ostfriedhof hervor. „Es geht darum, neue Wege zu finden, den Tod nicht zu verdrängen, sondern ihn in unser Leben zu integrieren“, sagte er. Er wünscht sich, dass dieses Zentrum ein Ort wird, an dem Menschen ihre Trauer offen ausleben können. „Wir müssen die Kultur des Trauerns, des Tröstens und des Abschiednehmens stärken“, forderte er eindringlich und appellierte an die Pfarreien, die Verstorbenen nicht nur als Angehörige der Familie zu betrachten, sondern als Teil der gesamten Gemeinschaft. „Wir sind die Angehörigen“, betonte Marx und regte an, monatlich ein Requiem für alle kürzlich Verstorbenen zu feiern, um zu zeigen, dass wir eine Zivilisation sind, die mit Tod und Sterben umgeht – in Hoffnung und Solidarität.
Die Wurzeln des Allerseelentags
Der Tag der Verstorbenen, Allerseelen, hat eine lange Tradition und wurde im zehnten Jahrhundert eingeführt. Abt Odilo von Cluny ordnete an, das Gedächtnis aller Verstorbenen am 2. November zu begehen, und diese Praxis wurde von der abendländischen Kirche übernommen. Kardinal Marx ruft dazu auf, die Trauer nicht zu ignorieren, sondern sie als Teil des Lebens zu akzeptieren und zu gestalten. „Wir sind Pilger der Hoffnung inmitten dieser Welt“, so sein eindringlicher Aufruf – besonders in Zeiten des Abschieds.
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