Nach 76 Jahren voller Erinnerungen wird die Fliegerhorstkirche in Erding entwidmet! Dieses Gotteshaus, das 1948 von den US-Luftstreitkräften erbaut wurde, war ein zentraler Ort für amerikanische und später deutsche Soldaten und ihre Familien. Am Silvester, dem 31. Dezember 2024, wird der letzte ökumenische Gottesdienst um 15 Uhr gefeiert, bevor die Kirche endgültig geschlossen wird. Die emotionale Abschiedsstimmung ist greifbar, denn viele Menschen verbinden mit diesem Ort bedeutende Lebensereignisse.
Ein Ort voller Geschichte
Die Fliegerhorstkirche, auch bekannt als „Horstkirche“, wurde direkt nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Fliegerhorstgelände errichtet. Sie ist einzigartig, da sie nicht unter den Schutz eines Heiligen steht und der Militärseelsorge unterstellt ist. In den letzten Jahrzehnten fanden hier zahlreiche Gottesdienste statt, darunter 683 Taufen und 534 Trauungen. Die Kirche war ein Ort der Gemeinschaft, wo Soldaten und Zivilisten zusammenkamen, um ihre Glaubensfeiern abzuhalten.
Die letzten Jahre waren jedoch von einem Rückgang geprägt. Seit der Übersiedlung der meisten Soldaten nach Manching im Jahr 2021 ist es still geworden. Die Gottesdienste wurden seltener, und die kleine Orgel in der Kirche ist seit der Corona-Pause verstimmt. Pfarrer Miethke hat bereits den letzten regulären Gottesdienst abgehalten und blickt mit einem wehmütigen Lächeln auf die bewegte Geschichte der Kirche zurück.
Ein Abschied mit Zukunft
Der letzte Gottesdienst an Silvester wird nicht nur ein Abschied, sondern auch ein Moment der Hoffnung. Die Kirche soll erhalten bleiben, auch wenn sie entwidmet wird. Christian Famira-Parcsetich, Amtsleiter für Stadtentwicklung, kündigte an, dass eine zukünftige Nutzung im kulturellen oder Bildungsbereich angedacht ist. Die Bevölkerung ist eingeladen, an den letzten Gottesdiensten teilzunehmen, um gemeinsam Abschied zu nehmen von einem Ort, der für viele eine zweite Heimat war.