Die Stadt Dorfen plant, sich für ein generelles Tempolimit von 130 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen in ganz Bayern einzusetzen. Dies wurde von einem der Stadt-Politiker, Martin Heilmeier von der Landlisten-Fraktion, am Mittwoch in einer Sitzung des Stadtrates thematisiert. In seinem dritten Vorstoß zu diesem Thema erklärte Heilmeier, dass ein Tempolimit auf der A94 zwischen Dorfen und Lengdorf vor allem zur Verringerung schwerer Unfälle beitragen könnte. Zudem sei eine solche Regelung zur Reduzierung des Verkehrslärms zweckmäßig.
Der Bürgermeister Heinz Grundner und andere Mitglieder des Rates waren jedoch skeptisch. Grundner wies darauf hin, dass die Kommune nicht für die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen zuständig sei. Seine Argumentation stützte er auf die Unfallstatistiken, die seiner Meinung nach keine besonderen Auffälligkeiten zeigten, welche ein Tempolimit rechtfertigen würden. Auch eine frühere Entscheidung des Verwaltungsgerichts München, das eine Lärmschutz-Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Isentalautobahn abgelehnt hatte, wurde in die Diskussion eingeführt.
Heilmeier ließ sich von dieser Skepsis jedoch nicht entmutigen und argumentierte leidenschaftlich für seinen Antrag. „Ein Tempolimit ist doch nur zum Vorteil für Dorfen“, sagte er und forderte die Ratskollegen auf, für das Wohl der Bürger zu stimmen. Er bemängelte zudem die wiederholte Diskussion zu diesem Thema, die seiner Meinung nach nicht zielführend sei. In Anbetracht der wiederholten Erörterungen hat der Stadtrat nun auch den Drang verspürt, eine entsprechende Resolution vorzubringen, die die Stadt in eine führende Rolle positionieren könnte.
In diesem Zusammenhang äußerte Grundner, dass eine allgemeine Resolution für ein Tempolimit vieles bewirken könnte und er optimistisch sei, dass das Gremium mehrheitlich dem Vorschlag zustimmen werde. „Wir können von Dorfen aus eine entsprechende Initiative starten, die dann an den Bayerischen Städte- und Gemeindetag geht“, erklärte er. Dies könnte eine breite Diskussion anstoßen und möglicherweise zu einer landesweit geltenden Regelung führen.
Die Diskussion um ein Tempolimit fand auch Unterstützung bei anderen Mitgliedern des Stadtrats. Simon Jell-Huber von der SPD und Susanne Streibl von der GAL waren sich einig, dass es sinnvoll sei, als Kommune, die an der Autobahn liegt, dieses Thema voranzutreiben. Streibl lobte Heilmeiers Initiative und betonte, dass das Thema mit Nachdruck verfolgt werden sollte, um den ersten Schritt zu tun.
Die Idee einer Resolution wurde auch als Empfehlung an Bürgermeister Grundner herangetragen, der gefordert wurde, diese zu formulieren. Dennoch möchte Heilmeier eigenständig daran arbeiten und plant bereits, seinen Antrag erneut zu überarbeiten. Gerald Forstmaier von der GAL bot ihm seine Unterstützung dabei an.
Wie die Diskussion zeigt, sind die Meinungen weit auseinander, was die Notwendigkeit eines Tempolimits betrifft. Während die Befürworter ein konkretes Handlungsfeld sehen, denken andere, dass die aktuelle Statistiken und rechtlichen Entscheidungen gegen ein Tempolimit sprechen. Die kommende Entscheidung des Stadtrats wird zeigen, ob Dorfen tatsächlich als Vorreiter in dieser Debatte auftreten kann. Die Hintergründe zielen darauf ab, sowohl die Verkehrssicherheit zu erhöhen als auch den Lärm in der Region zu mindern. Diese Themen sind angesichts der zunehmenden Debatten um Verkehrsbelastung und Umweltschutz von zentraler Bedeutung.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.