Ein dramatischer Prozess entfaltet sich in Fulda, wo ein 44-jähriger Lkw-Fahrer beschuldigt wird, mit einer Gasdruckpistole auf einen anderen Lastwagen geschossen zu haben. Die Schüsse fielen am 23. Januar auf der A7 bei Niederaula, und die Fragen, die die Gerichtssäle füllen, sind brisant: Wer war der Fahrer und wo genau befand sich sein Fahrzeug? Die Ermittlungen führen durch mehrere Bundesländer, während Polizeibeamte und der Spediteur des Angeklagten aussagen.
Der Angeklagte, ein hagerer Mann mit Vollbart, sitzt auf der Anklagebank und sieht aus, als hätte er die letzten Monate in der Untersuchungshaft schwer gelitten. Nach seiner Festnahme in Niedersachsen gab er an, im Stau mit der Waffe „herumgespielt“ zu haben, was die Ermittler jedoch als unplausibel einstufen. Bei Durchsuchungen in Bayern fanden die Beamten in seinem Auto 90 Gaskartuschen und 10.000 Stahlrundkugeln, die für die Gasdruckpistole bestimmt waren. Die Waffe selbst, eine Umarex Racegun CO2-Pistole, wurde im Führerhaus sichergestellt.
Die Spurensuche und die Rolle der Influencerin
Die Ermittler kamen durch die Auswertung einer Dash-Cam des Geschädigten auf die Spur des Angeklagten. Ein Fernfahrer konnte das auffällige Fahrzeug beschreiben, was die Polizei auf die richtige Fährte brachte. Nachdem eine erste Fahndung erfolglos blieb, wandten sich die Ermittler an die Öffentlichkeit und erhielten Unterstützung von einer Influencerin aus der RTL2-Serie „Truckerbabes“. Diese verbreitete den Aufruf in ihrem Netzwerk, was zu wertvollen Hinweisen führte.
Die Beweise verdichten sich: Der Arbeitgeber des Angeklagten bestätigt, dass dieser zur Tatzeit im Stau stand. Trotz seiner bisherigen Unbescholtenheit und der Beschreibung als zuverlässiger Fahrer bleibt die Frage, ob die gesammelten Daten als Beweise zulässig sind. Der Prozess, der sich um versuchten Mord und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr dreht, verspricht, noch viele spannende Wendungen zu nehmen.