Im Landkreis Ebersberg brodelt es – die Rathäuser ächzen unter einem massiven Personalmangel! Von Zorneding bis Aßling bleibt vieles unerledigt, während qualifizierte Mitarbeiter wie heiße Semmeln davonlaufen. Die Suche nach neuen Kräften gestaltet sich als ein wahrer Drahtseilakt für die Kommunen, die unter dem Druck stehen, die öffentliche Verwaltung am Laufen zu halten.
„Die Situation ist extrem belastend“, klagt Hans Fent, Bürgermeister und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Aßling. Frische Gesichter in den Rathäusern sind Mangelware, und die verbliebenen Kollegen müssen Überstunden schieben, um die anfallenden Arbeiten zu bewältigen. Der Fachkräftemangel ist nicht nur eine Herausforderung für IT-Unternehmen und Pflegeeinrichtungen – die Kommunen stecken bis zum Hals in der Misere. „Wir haben in letzter Zeit einige Kollegen verabschiedet“, fügt Fent wehmütig hinzu. Kaum jemand bleibt mehr, und das hat seine Gründe: „40 Jahre an einem Ort bleiben, das will heute keiner mehr“, ist sein Resümee.
Ständige Stellensuche im Ebersberger Land
In der Verwaltung gibt es einen ständigen Wechsel und immer wieder neue Rekrutierungsversuche – oft mit enttäuschendem Ergebnis. Aktuell sind wichtige Positionen, wie die eines Kämmerers, unbesetzt, und die Suche gestaltet sich zäh. „Die Arbeit bleibt liegen, Projekte stagniert,“ kritisiert Bürgermeister Piet Mayr aus Zorneding. Währenddessen werden laufende Aufgaben doch nur im Notbetrieb erledigt, da immer weniger Mitarbeiter bereit sind, die Herausforderungen der öffentlichen Hand anzunehmen.
Ebersbergs Bürgermeister Ulrich Proske zieht ähnliche Schlüsse: „Das System ist leer.“ Besonders schwierig wird es bei den geforderten Verwaltungsfachwirt-Positionen, die wie ein Sechser im Lotto gelten. Gut ausgebildete Kräfte ziehen oft die besser bezahlten Stellen in der Privatwirtschaft vor. „Wir können einfach nicht mithalten“, erklärt Fent frustriert. Die Finanzlage der Kommunen zwingt viele, Ideale hintenanzustellen – und der Verwaltung geht das Nachwuchspersonal aus!