In Mammendorf haben sich am vergangenen Samstag Hunderte Menschen versammelt, um abschied von Pfarrer Wolfgang Huber zu nehmen, der mit 63 Jahren einer Krebserkrankung erlegen ist. Die Trauerfeier fand in der Kirche St. Jakobus statt und war geprägt von einer emotionalen Atmosphäre, in der Freunde, Verwandte und Mitglieder der Gemeinde ihrem geliebten Seelsorger die letzte Ehre erweisen konnten. Unter den Anwesenden befanden sich neben zahlreichen Gläubigen auch viele Priesterkollegen sowie Vertreter aus der Kommunalpolitik, verschiedenen Vereinen und Institutionen.
Der Altarraum war liebevoll geschmückt mit Blumen, Kerzen und persönlichen Gegenständen, die für Huber typisch waren – darunter eine E-Gitarre und ein ikonisches Bild von Che Guevara. Der Verstorbenen wurde mit einem lächelnden Bild in seinem Priestergewand geehrt, das ihn in einem ganz besonderen Moment zeigt. Bekannt für seinen Humor und seine hintergründigen Predigten, hatte Huber auch nie Scheu, seine Kritik an der Amtskirche offen zu äußern.
Ein einflussreicher Seelsorger
Wolfgang Huber wurde 1961 in Freising geboren und absolvierte ein Studium in Theologie und Religionspädagogik. 2004 kam er in den Pfarrverband von Mammendorf. Bei seiner Ankunft wurde er von der damaligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Christiane Drexler als ein „reißender Fluss in einem engen Bett“ beschrieben – voller Ideen und Energie. Im Laufe der Jahre holte er viele Menschen ins Boot und ermutigte sie, ihren Glauben aktiv zu leben. Seine Entwicklung hin zu einem ruhigerem, weitherzigen Geistlichen spiegelt sich in den Worten derjenigen wider, die mit ihm zusammenarbeiteten.
Weihbischof Wolfgang Bischof, der die Feier leitete, bezeichnete Huber als einen „Brückenbauer“, der es verstand, Grenzen zu überwinden und Beziehungen aufzubauen. Bürgermeister Josef Heckl hob Hubers Fähigkeiten als Seelsorger hervor, der stets ein offenes Ohr für die Menschen hatte und besonders gut mit denjenigen umging, die Schwierigkeiten hatten, sich zu öffnen. Für große Veranstaltungen zog er sich meist zurück, doch in kleinen Runden blühte er regelrecht auf und führte tiefgründige Gespräche.
Stefanie Keller, die als Verwaltungsleiterin des Pfarrverbands eng mit Huber zusammenarbeitete, hatte nur lobende Worte für ihn übrig. „Seine Tür stand immer offen“, berichtete sie über seinen kooperativen Führungsstil. Und wenn einmal etwas schiefging, entschuldigte sich Huber oft mit einem augenzwinkernden „Rübe ab“, was die Situation schnell entschärfte.
Musik und persönliche Erinnerungen
Der verstorbene Pfarrer war auch im Katholischen Burschenverein sehr geschätzt, wo er seit 2006 als Präses tätig war. „Die Zusammenarbeit war tadellos“, stellte der Vorsitzende des Vereins, Fabian Zacherl, fest. Huber war nicht nur als Seelsorger aktiv, sondern auch ein großer Fan der Rockmusik sowie von Fußball und Eishockey, und er sah stets das Potenzial in jedem Menschen.
Musik spielte eine wichtige Rolle in seinem Leben, und so hatte Huber für seine eigene Trauerfeier einige Stücke ausgewählt und persönliche Gedanken dazu verfasst. Titel wie „Eleanor Rigby“ von den Beatles und „Let it be“ wurden in der Kirche gespielt, sowie der Song „Angels“ von Robbie Williams, der besonders berührte, als er im Original aus den Lautsprechern ertönte.
Der Trauerzug, der die Urne zum Friedhof der Pfarrkirche St. Jakob geleitete, war ein bewegendes Bild der Gemeinschaft. Auf den Wunsch vieler Trauergäste wurde der Weg an Hubers ehemaligem Wohnhaus vorbeigeführt, was dem letzten Abschied eine ganz persönliche Note verlieh. Wolfgang Huber, ein Pfarrer, der vielen im Gedächtnis bleibt, starb Anfang Oktober und hinterlässt eine große Lücke in der Gemeinde Mammendorf.
Für einen tieferen Einblick in die Trauerfeier und die Gedanken über das Leben von Pfarrer Huber, finden sich weitere Details hier.
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