Werner Irnstetter, ein einflussreicher Friseurmeister, feierte kürzlich seinen 85. Geburtstag und blickt auf ein bemerkenswertes Leben zurück, das dem Friseurhandwerk gewidmet ist. Kaum jemand, der die Region Cham kennt, könnte den Namen Irnstetter nicht mit hervorragenden Frisuren und hoher Fachkompetenz verbinden. Der Jubilar hat fast fünf Jahrzehnte lang nicht nur seinen eigenen Salon erfolgreich geführt, sondern sich auch intensiv für die Belange seiner Berufskollegen eingesetzt, besonders für die Ausbildung des beruflichen Nachwuchses.
„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“, lautete sein Motto, und dieses Credo begleitete ihn durch seine erfüllte Karriere. Der Leidenschaft, mit der Irnstetter für die angehenden Friseure kämpfte, spiegelt sich auch in seinen zahlreichen Ehrenämtern wider, die er im Laufe der Jahre übernommen hat. Die Unterstützung seiner Familie, besonders von seiner Frau Irmgard und seinem Sohn Werner, gestattete es ihm, diese Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen.
Engagement für die Friseurinnung
Sein Engagement begann schon während seiner Lehrzeit zwischen 1953 und 1956. Zusammen mit seinem Vater besuchte er die Versammlungen der Friseurinnung. 1973, nach der Gebietsreform, stellte Irnstetter sich der Herausforderung, die Friseurinnungen Kötzting und Cham zusammenzuführen. „Es kam neuer Schwung in die Arbeit der Friseurinnung“, betont er rückblickend. Diese Fusion legte den Grundstein für eine bedeutende Weiterentwicklung, die bis heute zu spüren ist.
Zu seinen vielen Aufgaben zählt auch die Durchführung der jährlichen Leistungsfrisuren in der Chamer Stadthalle, die vielen Einheimischen in bester Erinnerung geblieben sind. Seine Pionierarbeit führte dazu, dass die Anzahl der Mitgliedsbetriebe der Innung stetig wuchs und bald die 100-Marke überschritt. Irnstetter war von 1983 an Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands und wurde 1989 zum Vize-Landesinnungsmeister gewählt. Damit stellte er einen wesentlichen Teil des deutschen Friseurhandwerks dar.
Werner Irnstetter war nicht nur aktiv als Lehrer an der Berufsschule, sondern auch im Gesellenprüfungsausschuss, wo mehr als 1200 junge Friseure, oft Frauen, ihre Prüfung ablegten. 1992 wurde er zum Kreishandwerksmeister gewählt und setzte sich für die Betreuung von Innungen sowie für die Schaffung neuer Ausbildungsstätten im Landkreis ein. Ein Highlight in seiner Karriere war die Einführung des „Balls des Handwerks“, der zum gesellschaftlichen Mittelpunkt in der Region avancierte.
Persönliche Interessen und Auszeichnungen
Privat war Irnstetter viele Jahre lang auch im Trachtenverein aktiv und erfreute sich an Theateraufführungen. Fußball spielte er mit Begeisterung in der Altersmannschaft der Spielvereinigung, während Wandern und Skifahren in den Bergen Südtirols zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen zählten. „Alles wäre ohne die Unterstützung meiner Familie nicht möglich gewesen!“, hebt er hervor.
Werner Irnstetter wurde 1939 geboren; seine Meisterprüfung legte er 1967 ab. Von 1968 bis 2013 war er nebenberuflicher Lehrer an der Chamer Berufsschule und übernahm verschiedene Verantwortungsebenen innerhalb der Innung und des Landesverbands. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und die Goldene Ehrennadel mit Diamanten des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Seine Verdienste wurden 2022 auch beim 90-jährigen Jubiläum seines Salons geehrt, als sein Unternehmen das Ehrenblatt in Silber erhielt.
Gemeinsam mit zahlreichen Gratulanten, darunter Kreishandwerksmeister Georg Braun und Bürgermeister Josef Ederer, feierte Irnstetter seinen Ehrentag und wurde für viele Jahre Hingabe und Dienst im Friseurhandwerk gewürdigt. Seine Geschichte ist nicht nur eine des persönlichen Erfolgs, sondern auch ein Musterbeispiel für die Bedeutung von Engagement und Gemeinschaft im Handwerk.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.mittelbayerische.de.