Ein dramatischer Vorfall ereignete sich am Mittwochnachmittag, dem 16. Oktober, bei Schneizlreuth, als eine Seilbahn aufgrund eines technischen Defekts außer Kontrolle geriet. In der Folge waren 14 Menschen gezwungen, bis zu sechs Stunden in einer stecken gebliebenen Kabine zu verbringen. Ihre Rettung erforderte einen umfangreichen Einsatz von Bergwacht und Bundeswehr, unterstützt durch drei Hubschrauber.
Nach Alarmierung der Integrierten Leitstelle Traunstein gegen 12 Uhr wurde umgehend ein Notruf abgesetzt, da die Kabine der Seilbahn nicht mehr weiterfahren konnte. Die zunächst alarmierten Einsatzkräfte umfassten neben der Bergwacht auch die Luftrettung, wobei der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ sowie zwei weitere SAR-Hubschrauber mobilisiert wurden. Diese waren zufällig für eine Flugausbildung im nähreren Kaufbeuren stationiert und trafen gegen 14 Uhr in Oberjettenberg ein.
Rettungsaktion in anspruchsvoller Lage
Die Bergwacht setzte 20 Einsatzkräfte ein, während die Luftrettung die Lage aus der Luft begutachtete. Auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik (WTD 52) verschafften sich die Retter einen Überblick über die Situation. Über die nächsten Stunden wurde mit einer Kombination aus Abseilen und Seilbahnräumen gearbeitet, um die betroffenen 14 Personen in Sicherheit zu bringen. Dank der außergewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen Bergwacht und Bundeswehr konnten alle Betroffenen bis zum Einbruch der Dunkelheit sicher ins Tal gebracht werden.
Die technischen Störungen, die den Einsatz auslösten, waren laut den zuständigen Stellen bislang nicht eindeutig zu bestimmen. Eine Untersuchung ergab, dass ein sogenannter Seil-Überwurf aufgetreten war, bei dem das Zugseil aufschwingt und sich über das Tragseil ablegt. Solche Vorkommnisse seien zwar selten, könnten aber gelegentlich auftreten, selbst bei regelmäßig gewarteten Anlagen. Der Betriebsleiter der Seilbahn leitete nach Bekanntwerden des Defekts sofort die Rettungsmaßnahmen ein.
Die Seilbahn der WTD 52 selbst ist 2100 Meter lang und überwindet einen Höhenunterschied von 1036 Metern, wobei sie 1965 in Betrieb genommen wurde. Sie dient in erster Linie der Versorgung des wehrtechnischen Erprobungsplatzes und des Gebirgsübungsplatzes. Nach den bisherigen Untersuchungen zur Ursache des Vorfalls plant die WTD 52, den Regelbetrieb, sollte keine Schädigung festgestellt werden, am kommenden Dienstag wieder aufzunehmen.
Die durchgeführten Rettungsmaßnahmen waren sowohl von der Technik als auch von der Effizienz der Rettungsteams geprägt. „Christoph 14“ führte bereits vor dem ersten Abseilen eine Lageerkundung durch und entsandte Bergretter, um zu ermitteln, welche Personen zu Fuß absteigen und welche mit dem Hubschrauber gerettet werden mussten. In einer beeindruckenden Teamarbeit erhielten die 14 verharrten Personen Unterstützung bei der Evakuierung, wobei sie zunächst 170 Meter abgeseilt und dann weiter transportiert wurden.
In den Stunden der Rettung konnten einige erfahrene Berger für den Abstieg gewonnen werden, während die übrigen in einem aufwändigen Pendelverkehr von den SAR-Hubschraubern aufgenommen wurden. Die gesamte Rettungsaktion verlief ohne weitere Zwischenfälle und wurde bis in die Abendstunden aufrechterhalten. Dieses eindrucksvolle Beispiel für die Interaktion zwischen verschiedenen Rettungseinheiten zeigt die Bedeutung von gut geübten Notfallplänen und der Bereitschaft der Einsatzkräfte, auch unter erschwerten Bedingungen zu handeln.
Der Vorfall lässt uns zudem an die Sicherheitsvorkehrungen bei Seilbahnen und ähnlichen Anlagen denken. So wurde bereits angekündigt, dass der Seilbahn-Betriebsleiter die Anlage nach dem Vorfall genauer untersuchen lassen will, um sicherzustellen, dass es zu keinerlei Folgeschäden kommt. Diese Vorfälle erinnern uns, wie wichtig die regelmäßige Wartung und strikte Sicherheitsprotokolle sind, um solche Risiken zu minimieren. Details zu den umfassenden Maßnahmen und dem Vorfall selbst sind in Berichten von solcher Art festgehalten, die im Nachgang zur Ereignissen veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.innsalzach24.de.