Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach ist in der Bundesliga erneut in einem Tiefpunkt gefangen. Nach dem Ende der vergangenen Saison, in der die Fohlen-Elf einen schleppenden Platz belegte, zeigt sich die aktuelle Saison bisher als Spiegelbild der vorigen. Mit nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen und einem 14. Platz stehen die Fans unter einer Wolke des Unmuts.
Die Mannschaft startete zwar ambitioniert in die neue Spielzeit und weckte Hoffnungen auf eine Rückkehr in die obere Tabellenhälfte. Doch nach einer hart erkämpften 1:0-Niederlage gegen Union Berlin folgte die Ernüchterung beim FC Augsburg, die die Probleme der Offensive gnadenlos offenbarten.
Gründe für die Schwäche in der Offensive
In der 1:2-Niederlage gegen Augsburg wird eins deutlich: Die Defensive hat sich zwar verbessert und kassierte vier Gegentore weniger als in der vorigen Saison. Doch die Offensive ist ein größeres Sorgenkind. Mit nur sieben erzielten Toren steht die Borussia derzeit vier Treffer hinter dem Schnitt der Saison 2023/24.
Besonders auffällig ist die ineffiziente Einbindung des Mittelstürmers Tim Kleindienst. Obwohl er gegen Augsburg sein drittes Tor der Saison erzielte, war er für den Großteil des Spiels weitgehend harmlos. Kleindienst liegt in der ligaweiten Statistik der Stürmer mit den meisten Ballkontakten im gegnerischen Strafraum auf Platz fünf – allerdings erlitt er nur drei wirkliche Torgelegenheiten aus acht Schüssen. Um die Torgefahr zu erhöhen, muss der Spieler gezielter in Abschlusspositionen gebracht werden.
Ein weiterer bestimmender Faktor ist die Abwesenheit von Franck Honorat, der den rechten Flügel in den ersten Spielen stark besetzte. Mangels seiner Präsenz in den letzten drei Begegnungen mangelt es Gladbach an Breite und Tiefe im Angriffsspiel. Ohne Honorat fehlte der Schwung – der Flügel bleibt häufig unerforscht, wodurch die Offensive stark eingeschränkt wird. Luca Netz hingegen, der im linken Außenbereich spielt, hat sich ebenfalls nicht als zuverlässiger Ersatz etabliert.
Effizienz ist der Schlüssel
Ein entscheidender Punkt ist die Effizienz vor dem Tor. Mönchengladbach mag mit 33 Torschüssen in der Liga unter den besten Teams liegen, jedoch gibt es einen enormen Unterschied in der Umsetzung. Während Eintracht Frankfurt aus denselben Schusszahlen 14 Tore erzielen konnte, sind es für die Borussen nur bescheidene sieben Treffer. Der Unterschied zeigt sich auch in den Großchancen: Frankfurt hat bei 33 Torschüssen 23 Großchancen herausgespielt, wohingegen Gladbach nur 13 Großchancen verzeichnen kann.
Die Differenz zwischen den beiden Teams wird zusätzlich durch die Spielsysteme deutlich. Frankfurt setzt auf eine Doppelspitze, die für mehr Druck im gegnerischen Strafraum sorgt, während Gladbach Schwierigkeiten hat, das vorhandene Potenzial in Zählbares umzuwandeln. Die Herausforderung für Trainer Gerardo Seoane wird weiterhin sein, aus dem aktuellen Kader das Maximum herauszuholen. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, aber eines ist sicher: Änderungen sind notwendig, um die Mängel in der Offensive zu beheben und um sich in der Tabelle nach oben zu orientieren.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.fr.de.